/Türkei: Türkische Justiz fahndet nach weiteren angeblichen Gülen-Anhängern

Türkei: Türkische Justiz fahndet nach weiteren angeblichen Gülen-Anhängern

Im Zusammenhang mit dem Putschversuch von 2016 suchen die türkischen Behörden nach weiteren 128 Verdächtigen. Die meisten von ihnen sind Angehörige des Militärs.

25. Februar 2019, 13:11 Uhr

Türkei: Unterstützer von Ministerpräsident Erdogan schwenken Türkei-Flaggen nach dem gescheiterten Putschversuch. Die türkische Regierung macht den islamischen Prediger Fethullah Gülen für den Umsturzversuch verantwortlich.

Unterstützer von Präsident Erdoğan schwenken Türkei-Flaggen nach dem gescheiterten Putschversuch. Die türkische Regierung macht den islamischen Prediger Fethullah Gülen für den Umsturzversuch verantwortlich.
© Aris Messinis/AFP/Getty Images

Die türkische Regierung geht weiter gegen Menschen vor, denen sie im Zusammenhang mit dem Putschversuch von 2016 Verbindungen zur Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen vorwirft. Seit Montagmorgen ließen Staatsanwälte nach weiteren 128 Personen suchen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Unter den Gesuchten sind Menschen, die als “Gesundheitspersonal” beschrieben werden. Die meisten – mehr als 100 – sind jedoch Soldaten. Innenminister Süleyman Soylu hatte im Januar angegeben, dass rund 15.000 Soldaten aus dem Dienst entfernt worden seien. Gegen knapp 7.000 werde ermittelt.

Allein in der vergangenen Woche wurden allen entsprechenden Anadolu-Berichten zufolge mindestens 359 Menschen inhaftiert. Im ganzen vergangenen Jahr landeten einem Bericht des Innenministeriums zufolge rund 52.000 Menschen wegen angeblicher Gülen-Verbindungen kurz- oder längerfristig hinter Gittern.

Im Juli 2016 hatten Teile des Militärs versucht, die türkische Regierung zu stürzen. Nach offiziellen Angaben wurden mindestens 290 Menschen getötet, mehr
als 1.000 wurden verletzt. Die türkische Regierung macht Gülen für den Putschversuch verantwortlich und fordert dessen Auslieferung aus den USA. Gülen lebt im US-Exil im Bundesstaat Pennsylvania. Er
dementiert jede Beteiligung an dem versuchten Putsch.

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