/Laugenbrezeln: Dieses Essen bietet jede Menge Prost

Laugenbrezeln: Dieses Essen bietet jede Menge Prost

Immerhin
eine Sache hat Verena Susanna Wohlleben aus ihrem Studium ins wahre Leben hinübergerettet: die Pinzette. Die
war für die angehende Medizinerin im Präparierkurs genauso wichtig wie in ihrem
heute ausgeübten Beruf als Foodfotografin und Foodstylistin. Nebenbei
betreibt sie seit 2011 den Blog Nicest Things.

Während
ihres Studiums hat die 35-Jährige ihr Herz “ordnungsgemäß” in Heidelberg
verloren, dem Text eines Volkslieds folgend. Sie schwärmt vom fantastischen
Rinderfilet mit Kartoffel-Trüffel-Püree im dortigen Restaurant Weißer Bock, aber nun wird sie mit
ihrem Mann doch wieder zurück in ihre Heimat ziehen. Die Vorfreude auf Neustadt an der Weinstraße in zwei Worten: Leberknödel und Saumagen. Bodenständig und
magenfüllend ist die Pfälzer Küche, zu der man am besten ein großes Glas Wein
trinkt. Egal, ob im Gasthaus, gehobenen Restaurant oder auf einem der
zahlreichen Weinfeste, überall sind handwerkliche Backwaren eine gute Grundlage
für jene sauren Rieslingschorlen, die Wohlleben so gern mag. Ihre
Laugenbrezeln macht sie selbstverständlich
selbst.

Da
die Bloggerin lieber Reste verwertet als ständig einzukaufen, kann es schon mal
vorkommen, dass ihr Kühlschrank leer ist bis auf wenig mehr als “Senf und
Licht”. Dass Reste immer noch zu köstlichen Dingen werden, beweist der aktuelle
Zero-Waste-Trend. Wenn man Glück hat, finden sich, abgesehen von Senf und
Licht, auch noch Honig und ein Schluck Whiskey in der Hausbar. Dann reicht es
sogar für einen Dip.

Laugenbrezeln mit Whiskey-Honig-Senf

Für die Laugenbrezeln, ergibt 12 Stück:

  • 180
    ml zimmerwarmes Dunkelbier, alternativ Mineralwasser
  • 2
    TL Zucker
  • 10
    g Trockenhefe
  • 640
    g Mehl
  • 1
    TL Salz
  • 1
    Knoblauchzehe, geschält und gepresst
  • 150
    ml lauwarmes Wasser
  • 40
    g Butter
  • 1
    Eigelb
  • 2
    EL Wasser
  • Brezelsalz,
    Mohn oder Sesam zum Bestreuen
  • 50
    g Natron

Für den Whiskey-Honig-Senf:

  • 100
    g süßer Senf
  • 3
    TL flüssiger Honig
  • 2
    EL Bourbon Whiskey
  • 2
    Zweige frischer Rosmarin
  • Salz
    und Pfeffer

Zubereitung:

Für die Brezeln 80 Milliliter zimmerwarmes Bier in eine
Rührschüssel gießen. Zucker und Trockenhefe dazugeben, kurz umrühren und
einige Minuten warten, bis es schäumt.

Anschließend Mehl, Salz und Knoblauch einrühren, mit dem
restlichen Bier und 150 Milliliter lauwarmem Wasser auffüllen und mit den
Knethaken eines Handrührgeräts oder in der Küchenmaschine zu einem glatten Teig
verarbeiten. Butter während des Rührens stückchenweise dazugeben. Fertigen Teig
abdecken und etwa eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich sein
Volumen verdoppelt hat.

Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Teig in zwölf Portionen von jeweils 80
Gramm teilen. Jede Portion zu einer 40 Zentimeter langen, zum Ende hin dünner
werdenden Wurst rollen und zu Brezeln formen.

In einem großen Topf Wasser zum Sieden bringen, dann Natron einrühren. Einen
Brezelteigling ins siedende Natronwasser geben. Nach 30 Sekunden herausnehmen,
abtropfen lassen. Mit den restlichen Brezeln ebenso verfahren.

Eigelb mit zwei Esslöffeln Wasser verrühren und Teiglinge damit einpinseln. Mit
Hagelsalz, Mohn oder Sesam bestreuen. Bei 180 Grad Ober- und Unterhitze 25
Minuten im Ofen backen.

Senf mit Honig und Whiskey gut verrühren.

Rosmarinblätter von den Stielen abzupfen, fein hacken und in die Senfmischung
rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Brezeln mit dem Senf servieren.

In einem sauberen Glas hält sich der Senf im Kühlschrank etwa drei Wochen. Er
passt auch gut zu Käse, Burgern oder Pulled Pork.

Würzig-süßlich wird diese Suppe mit Zwiebeln und Cheddar durch einen ordentlichen Schuss Whiskey.
© Nicest Things

Noch gibt es keinen Sammelbegriff für das kontrollierte Verbrauchen
von Alkoholresten. Dafür jede Menge Ideen: Eggnog, Shepherd’s Pie mit Lammhack und Süßkartoffelstampf,
Whiskey-Torte, Rotwein-Spaghetti oder diese Cheddar-Suppe mit Whiskey.

Zero Waste, damit es schön grün wird: Zur Pasta mit Ziegenfrischkäse und Laugen-Honig-Knuspertopping gibt es Pesto aus Radieschenblättern.

Root to Stalk heißt der Trend, bei dem Gemüsereste
weiterverarbeitet werden. Ein guter Anfang ist, Radieschengrün zu einem Pesto
zu verarbeiten. Dazu schmeckt Pasta mit Ziegenfrischkäse und Laugen-Honig-Knuspertopping.

Kanadas Nationalgericht ist keine Lean Cuisine: Poutine besteht aus Pommes, Käse, Bratensoße.
© Nicest Things

Die aus Kanada stammende Poutine ist ein echtes
Notessen: Tiefkühlpommes mit Mozzarella belegen und mit Bratensoße aus der Tüte
toppen. Dabei geht es auch anders, findet Verena Susanna Wohlleben: Rinderfond
ansetzen, Kartoffeln schneiden und mit Frühlingszwiebeln toppen.

Wie man den Baumstriezel zu Hause hinbekommt? Mit Teigrollern, die mit Alufolie umwickelt werden
© Nicest Things

Auf
dem Wurstmarkt in Bad Dürkheim kostete Wohlleben den ersten Baumstriezel ihres
Lebens. Von Rieslingschorle beflügelt, beschloss sie, sich an einer
hausgemachten Version zu versuchen.

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