/Venezuela: Armee setzt an Grenze zu Kolumbien Tränengas ein

Venezuela: Armee setzt an Grenze zu Kolumbien Tränengas ein

In Venezuela hat die Nationalgarde an der Grenze zu Kolumbien Tränengas gegen Demonstrantinnen und Demonstranten eingesetzt. In der Nähe der Stadt Ureña versuchten Menschen, Barrikaden auf einer Brücke zu durchbrechen, um nach Kolumbien zu gelangen. In dem Nachbarland befinden sich Lastwagen mit rund 200 Tonnen Hilfsgütern. Die venezolanische Opposition hatte das Volk aufgerufen, die Lebensmittel über die Grenze ins Land zu bringen.

Die Nationalgarde sperrte daraufhin eine Verbindungsbrücke mit Metallbarrikaden und
Stacheldraht ab. Die Demonstranten, die den militärischen Spezialkräften gegenüberstanden, riefen “Wir wollen arbeiten”. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro lehnt die Hilfslieferungen vehement ab und bezeichnet sie
als Vorwand, unter dem eine militärische US-Invasion vorbereitet
werden soll
.

Am Freitag besuchte Oppositionsführer Juan Guaidó, der sich am 23. Januar zum Interimspräsidenten erklärt hatte, trotz eines
Ausreiseverbots ein Benefizkonzert in Kolumbien. Daraufhin ließ Maduro große Teile der Grenze zum Nachbarland schließen. Der Schritt wird von internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen kritisiert.

Das Konzernt im kolumbianischen Grenzort Cúcuta besuchten Zehntausende Anhänger Guaidós. Der britische Milliardär Richard Branson hatte die Veranstaltung Venezuela Live Aid initiiert. Der Erlös des Konzerts, an dem unter anderem die Musiker Alejandro Sanz und Miguel Bosé aus Spanien, Juanes aus Kolumbien und der durch den Hit Despacito bekannte Puertoricaner Luis Fonsi teilnahmen, soll der Bevölkerung Venezuelas zugute kommen. 

Venezuela ist in einer schweren politischen und
wirtschaftlichen Krise, es fehlt an Lebensmitteln und Medikamenten. Die Inflationsrate, die der Internationale Währungsfonds 2018 für Venezuela errechnet hat, beträgt
1.370.000 Prozent. Drei Millionen Menschen sind nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerk aus dem Land geflohen.

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