/Paketdienste: Frank Bsirske kritisiert “mafiöse Strukturen” beim Paketversand

Paketdienste: Frank Bsirske kritisiert “mafiöse Strukturen” beim Paketversand

“In der Paketzustellbranche haben sich zum Teil
mafiöse Strukturen etabliert”, sagte ver.di-Chef
Frank Bsirske
den Zeitungen der
Funke-Mediengruppe.
Firmen wie Hermes engagieren demnach “Firmen,
die wiederum andere Firmen beauftragen, die dann Menschen aus der
Ukraine, aus Moldawien oder aus Weißrussland in die Lieferfahrzeuge
setzen.”

Der
Gewerkschaftsvorsitzende kritisiert, dass viele der Beschäftigen nur
Stundenlöhne von 4,50 Euro bis sechs Euro erhalten – bei einem
Arbeitstag von zwölf bis 16 Stunde. Zudem würden viele der
Angestellten gefälschte Pässe haben. Das Problem werde laut Bsirske
größer, je mehr die Branche der Paketzusteller boome.

Bsirske forderte
die Regierung auf, die sogenannte Nachunternehmerhaftung einzuführen.
“Das bedeutet, dass der eigentliche Auftraggeber für die
korrekten Arbeitsbedingungen bei allen Subunternehmern verantwortlich
ist”, sagte er. Bisher gebe es dies nur in der Bau- und in der
Fleischbranche.

Bsisrske befürwortet Rentenpläne der SPD

Bsirske forderte
zudem eine bessere Durchsetzung des Mindestlohns – etwa durch die
Einführung einer sogenannten Mindestlohn-Hotline, bei der Verstöße
gegen den Mindestlohn gemeldet werden können. Zudem unterstützte er
die Forderung der SPD nach einem Mindestlohn von zwölf Euro pro
Stunde.

In dem Interview
äußerte sich der ver.di-Chef auch zu den neuen Rentenplänen der
SPD. Bsirske unterstützt die von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD)
vorgeschlagene Grundrente. Die Grundrente kann Millionen Rentner über
den Grundsicherungsanspruch heben und ihnen die Bedürftigkeitsprüfung
ersparen”, sagte er. Das stärke laut Bsirske das Vertrauen in
die Rente. Heil hatte vorgeschlagen, Geringverdienern einen Zuschlag
von bis zu 447 Euro auf ihre Rente zu zahlen, um Altersarmut zu
verhindern. Voraussetzung soll sein, dass die Betroffenen mindestens
35 Beitragsjahre nachweisen können. 

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