/Staatskasse: Deutscher Staat erzielt Rekordüberschuss

Staatskasse: Deutscher Staat erzielt Rekordüberschuss

Der deutsche Staat hat erneut einen Rekordüberschuss erzielt. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialkassen nahmen vergangenes Jahr 58 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In einer ersten Schätzung war die Behörde von 59,2 Milliarden Euro ausgegangen.

Der deutsche Staat erzielte damit trotz einer Konjunkturabschwächung zum Ende des Jahres bereits das fünfte Jahr in Folge einen Überschuss. Es ist der höchste Wert seit der Wiedervereinigung. Bezogen auf die Wirtschaftsleistung lag das Plus bei 1,7 Prozent.

Grund für die positive Entwicklung ist die insgesamt immer noch starke Konjunktur mit Rekordbeschäftigung und steigenden Löhnen. Dadurch legten die Staatseinnahmen mit 4,7 Prozent kräftiger zu als die Ausgaben mit 3,2 Prozent. Wegen des weiterhin sehr niedrigen Zinsniveaus und eines gesunkenen Schuldenstandes seien zudem die Zinsausgaben erneut zurückgegangen, teilte die Statistikbehörde mit. Sie verringerten sich um 8,5 Prozent.

Den höchsten Überschuss erzielte laut Statistik der Bund mit 17,9 Milliarden Euro. Die Sozialversicherungen schlossen das Jahr mit einem Plus von 14,9 Milliarden Euro ab. Den Kommunen blieb ein Überschuss von 14,0 Milliarden Euro, den Ländern 11,1 Milliarden Euro.

Wirtschaft entgeht Rezession

Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte von Oktober bis Dezember nach Angaben des Statistischen Bundesamts hingegen auf dem Niveau des Vorquartals. Die Deutsche Wirtschaft ist damit nur knapp einer Rezession entgangen. Im dritten Vierteljahr war die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent gesunken. Bei zwei negativen Quartalen in Folge wird von einer Rezession gesprochen.

Eine Hauptursache für das schwache Ergebnis sind die Probleme der Autoindustrie. Die Umstellung auf den neuen Abgasprüfzyklus löste zuletzt einen Zulassungsstau aus und führte zu Produktionsausfällen.

Im Gesamtjahr 2018 wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 1,4 Prozent. Die Bundesregierung rechnet im laufenden Jahr mit einem Wachstum von 1,0 Prozent. Die schwächere Weltkonjunktur, Handelskonflikte und Risiken wie der Brexit führten zu schlechteren Aussichten.

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