/Ostdeutschland: Das musste mal gesagt werden

Ostdeutschland: Das musste mal gesagt werden

Wenn ich heute hierherkomme, in diese Region, die so viele Veränderungen überstanden hat, und muss mir anhören, das sei der rückständige Teil Deutschlands – genau das Gegenteil ist der Fall, es ist der fortschrittliche Teil! … Sie haben Ihre eigene

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Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Chefin

von: Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Chefin, am 22. November 2018 in Halle/Saale

Wenn ich heute hierherkomme, in diese Region, die so viele Veränderungen überstanden hat, und muss mir anhören, das sei der rückständige Teil Deutschlands – genau das Gegenteil ist der Fall, es ist der fortschrittliche Teil! … Sie haben Ihre eigene Lebensleistung, und darauf können Sie stolz sein!

Es gibt eine begründete ostdeutsche Wut. Die Leute wählen die AfD und gehen zu Pegida, weil sie Angst um sich und ihre Existenz haben. Bis zu einem gewissen Punkt muss man sich da hineinversetzen.

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Sophie Passmann, Autorin

von: Sophie Passmann, Autorin, am 31. Oktober 2018 in der ZEIT

Es gibt eine begründete ostdeutsche Wut. Die Leute wählen die AfD und gehen zu Pegida, weil sie Angst um sich und ihre Existenz haben. Bis zu einem gewissen Punkt muss man sich da hineinversetzen.

Wenn man den Ostdeutschen jetzt noch erklärt, sie müssten erst mal Demokratie lernen, wenn sie Dinge sagen, die nicht so reinpassen, werden sie sauer. Und das zu Recht.

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Carsten Schneider, SPD-Bundestagsabgeordneter

von: Carsten Schneider, SPD-Bundestagsabgeordneter, am 2. Februar 2019 in der Süddeutschen Zeitung

Wenn man den Ostdeutschen jetzt noch erklärt, sie müssten erst mal Demokratie lernen, wenn sie Dinge sagen, die nicht so reinpassen, werden sie sauer. Und das zu Recht.

Im Osten reagieren die Menschen stärker auf Angebote ganz links und ganz rechts als in den alten Ländern. Natürlich ist das auch eine Herausforderung … Denn dazwischen ist viel Platz, um die breite Mitte zu bedienen und als echte Volkspartei zu

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Mike Mohring, Thüringens CDU-Vorsitzender

von: Mike Mohring, Thüringens CDU-Vorsitzender, am 11. Januar 2019 im Focus

Im Osten reagieren die Menschen stärker auf Angebote ganz links und ganz rechts als in den alten Ländern. Natürlich ist das auch eine Herausforderung … Denn dazwischen ist viel Platz, um die breite Mitte zu bedienen und als echte Volkspartei zu agieren. Das geht nur durch Brückenbauen, Handreichen und permanente Gespräche. Wenn wir das im Osten packen, haben wir auch eine Antwort auf die Herausforderungen in ganz Deutschland.

Ossi zu sein ist kein Makel.

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Ingo Senftleben, CDU-Chef Brandenburgs

von: Ingo Senftleben, CDU-Chef Brandenburgs, am 14. Januar 2019 in der Welt

Ossi zu sein ist kein Makel. Das ist für mich ein Gütesiegel. Wir haben jetzt 30 Jahre lang bewiesen, mit welchen Veränderungen wir fertigwerden können.

Diese vielen Verletzungen – wir haben nicht geahnt, dass das passieren könnte.

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Wolfgang Schäuble (CDU), Bundestagspräsident

von: Wolfgang Schäuble (CDU), Bundestagspräsident, am 2. Februar 2019 in der SZ

Diese vielen Verletzungen – wir haben nicht geahnt, dass das passieren könnte.

Erst waren es die Rostocker, dann die Mecklenburger, jetzt sind es die Sachsen. Ich mag das Sachsen-Bashing nicht, da ich sehr viele vernünftige Sachsen kenne.

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Jörg Schüttauf, Schauspieler

von: Jörg Schüttauf, Schauspieler, am 15. September 2018 bei dpa

Erst waren es die Rostocker, dann die Mecklenburger, jetzt sind es die Sachsen. Ich mag das Sachsen-Bashing nicht, da ich sehr viele vernünftige Sachsen kenne.

Wir ernten das Ergebnis einer Politik der Herablassung im Grundton: ›Ihr versteht ja sowieso nicht, was wichtig ist.‹

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Frank Richter, SPD-Politiker

von: Frank Richter, SPD-Politiker, am 31. August 2018 im Deutschlandfunk

Wir ernten das Ergebnis einer Politik der Herablassung im Grundton: ›Ihr versteht ja sowieso nicht, was wichtig ist.‹

Jeder hat auf seine Art versucht, sich neu auszurichten und die neue Umgebung kennenzulernen. Ich selbst habe das mit großer Fröhlichkeit getan und natürlich nicht permanent betont, ich bin jetzt hier die Ostdeutsche.

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Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin

von: Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin, am 23. Januar 2019 in der ZEIT

Jeder hat auf seine Art versucht, sich neu auszurichten und die neue Umgebung kennenzulernen. Ich selbst habe das mit großer Fröhlichkeit getan und natürlich nicht permanent betont, ich bin jetzt hier die Ostdeutsche.

Viele ostdeutsche Innenstädte sind dermaßen leer, da fehlt nur noch so ein Tumbleweed, der durchs Bild rollt wie in ›Spiel mir das Lied vom Tod‹.

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Manja Präkels, Schriftstellerin

von: Manja Präkels, Schriftstellerin, am 6. Februar 2019 in der Süddeutschen Zeitung

Viele ostdeutsche Innenstädte sind dermaßen leer, da fehlt nur noch so ein Tumbleweed, der durchs Bild rollt wie in ›Spiel mir das Lied vom Tod‹.

Es geht für die Ostdeutschen nicht nur um Euro und Cent, sondern um die Anerkennung ihrer Lebensleistung. Es kann nicht so bleiben, dass sie länger arbeiten als die Westdeutschen, aber 15 Prozent weniger Gehalt bekommen.

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Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns

von: Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, am 1. Oktober 2018 im Tagesspiegel

Es geht für die Ostdeutschen nicht nur um Euro und Cent, sondern um die Anerkennung ihrer Lebensleistung. Es kann nicht so bleiben, dass sie länger arbeiten als die Westdeutschen, aber 15 Prozent weniger Gehalt bekommen.

Es ist auch Zeit, endlich Entschuldigung zu sagen, für all die zwielichtigen Glücksritter aus dem Westen, für die arroganten Bevormunder und Raffhälse, die es den Ostdeutschen in den ersten Jahren nach 1990 nicht leicht gemacht haben.

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Raed Saleh, SPD-Chef im Abgeordnetenhaus Berlin

von: Raed Saleh, SPD-Chef im Abgeordnetenhaus Berlin, am 30. September 2018 im Tagesspiegel

Es ist auch Zeit, endlich Entschuldigung zu sagen, für all die zwielichtigen Glücksritter aus dem Westen, für die arroganten Bevormunder und Raffhälse, die es den Ostdeutschen in den ersten Jahren nach 1990 nicht leicht gemacht haben.

Viele aus der Einheitsgeneration haben plötzlich nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre gesellschaftliche Verankerung verloren, und es gab zu wenig Anerkennung für das Geleistete. Es würde guttun, wenn dafür auch in Westdeutschland mehr Verständnis

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Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

von: Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident, im 28. September 2018 im RND

Viele aus der Einheitsgeneration haben plötzlich nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre gesellschaftliche Verankerung verloren, und es gab zu wenig Anerkennung für das Geleistete. Es würde guttun, wenn dafür auch in Westdeutschland mehr Verständnis vorhanden wäre.

Es geht um Reden und Zuhören, für beide Seiten. Es muss aber niemand nach Sachsen und Chemnitz kommen, um den Bürgern die Welt … zu erklären. Wer in den Osten fährt und das Gespräch sucht, ist hoch willkommen. Aber er sollte auch Bereitschaft

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Alexander Dierks, Generalsekretär

von: Alexander Dierks, Generalsekretär der sächsischen CDU, am 12. November 2018 in der Welt

Es geht um Reden und Zuhören, für beide Seiten. Es muss aber niemand nach Sachsen und Chemnitz kommen, um den Bürgern die Welt … zu erklären. Wer in den Osten fährt und das Gespräch sucht, ist hoch willkommen. Aber er sollte auch Bereitschaft mitbringen, eigene Positionen zu überdenken und gegebenenfalls zu korrigieren.

Merkel ist nicht schuld am Erstarken der Rechten. Aber eines ihrer Versäumnisse war, dass sie uns nie die Mentalität der Menschen im Osten nähergebracht hat … Es ist nie darüber gesprochen worden, was für dramatische Unterschiede es in den ost- und

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Herbert Grönemeyer, Musiker

von: Herbert Grönemeyer, Musiker, am 11. November 2018 in der taz

Merkel ist nicht schuld am Erstarken der Rechten. Aber eines ihrer Versäumnisse war, dass sie uns nie die Mentalität der Menschen im Osten nähergebracht hat … Es ist nie darüber gesprochen worden, was für dramatische Unterschiede es in den ost- und westdeutschen Kulturen gibt.

Als ich herzog, gab es noch nicht mal Internet. Da ist was passiert. Aber gleichzeitig wird sehenden Auges zugelassen, wie Infrastruktur sich in Nichts auflöst. Kein Wunder, dass sich die Leute von der Politik abwenden, wenn die letzte Regionalbahn

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Juli Zeh, Schriftstellerin

von: Juli Zeh, Schriftstellerin, am 23. Januar 2019 in der Süddeutschen Zeitung

Als ich herzog, gab es noch nicht mal Internet. Da ist was passiert. Aber gleichzeitig wird sehenden Auges zugelassen, wie Infrastruktur sich in Nichts auflöst. Kein Wunder, dass sich die Leute von der Politik abwenden, wenn die letzte Regionalbahn gestrichen wird, der letzte Arzt die Praxis verlässt und die letzte Apotheke schließt.

In der Wendezeit ist vielen Menschen Unrecht geschehen, und es hat ihnen nichts genutzt, sich dagegen zu wehren … Das ist eine Erfahrung, die kann einen schon resignieren lassen. Zumal, wenn man dann noch hört: Nun jammert mal nicht so viel rum.

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Frauke Hildebrandt, Sozialforscherin

von: Frauke Hildebrandt, Sozialforscherin, am 7. Dezember 2018 im Nordkurier

In der Wendezeit ist vielen Menschen Unrecht geschehen, und es hat ihnen nichts genutzt, sich dagegen zu wehren … Das ist eine Erfahrung, die kann einen schon resignieren lassen. Zumal, wenn man dann noch hört: Nun jammert mal nicht so viel rum. Himmel!

Die Anerkennung von Lebensleistung gerade der Menschen in Ostdeutschland ist für uns ein ganz entscheidendes Thema. Dazu gehört für mich auch, dass wir anerkennen, welche Kompetenz vor allem die Menschen im Osten als Problemlöser nach der Wende

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Andrea Nahles, SPD-Vorsitzende

von: Andrea Nahles, SPD-Vorsitzende, am 24. Januar 2019 in der Freien Presse

Die Anerkennung von Lebensleistung gerade der Menschen in Ostdeutschland ist für uns ein ganz entscheidendes Thema. Dazu gehört für mich auch, dass wir anerkennen, welche Kompetenz vor allem die Menschen im Osten als Problemlöser nach der Wende erworben haben.

Es hilft nicht, nur herumzujammern, dass die Ostdeutschen zu kurz gekommen sind. … Die Larmoyanz, welche die SPD vor sich herträgt, bestätigt nur das falsche Image des Jammerossis und schadet uns als attraktivem Standort im Wettbewerb der Regionen.

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Christian Hirte (CDU), Ost-Beauftragter

von: Christian Hirte (CDU), Ost-Beauftragter, am 9. Februar 2019 in der Thüringer Allgemeinen

Es hilft nicht, nur herumzujammern, dass die Ostdeutschen zu kurz gekommen sind. … Die Larmoyanz, welche die SPD vor sich herträgt, bestätigt nur das falsche Image des Jammerossis und schadet uns als attraktivem Standort im Wettbewerb der Regionen.

Während die ganze Welt sich spaltet, hat dieses Land zusammengefunden. Darauf kann man stolz sein! Gerade in Zeiten, in denen es wieder passieren könnte, dass das Land sich spaltet.

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Robert Harting, Diskus-Olympiasieger

von: Robert Harting, Diskus-Olympiasieger, am 13. September 2018 in der ZEIT

Während die ganze Welt sich spaltet, hat dieses Land zusammengefunden. Darauf kann man stolz sein! Gerade in Zeiten, in denen es wieder passieren könnte, dass das Land sich spaltet.

Bisher wurde häufig gefordert, gegenüber dem Westen zu sagen: ›Oh ja, das war alles ganz schlimm, und wir waren ja alle nur opportunistisch …‹ In gewisser Weise erhöht sich die westliche, kapitalistische Gesellschaft auch permanent selbst, indem

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Andreas Dresen, Regisseur

von: Andreas Dresen, Regisseur, am 4. Oktober 2018 in der ZEIT

Bisher wurde häufig gefordert, gegenüber dem Westen zu sagen: ›Oh ja, das war alles ganz schlimm, und wir waren ja alle nur opportunistisch …‹ In gewisser Weise erhöht sich die westliche, kapitalistische Gesellschaft auch permanent selbst, indem sie das, was im Osten gewesen ist, verdammt.

Begriffe wie ›Armut‹ und ›abgehängt‹ prägen die Narrative über die ostdeutschen Bundesländer. Haben wir vielleicht in einer quasi kolonialen Geste buchstäblich eine ganze Generation abgeschrieben?

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Thomas Krüger, Zentrale für politische Bildung

von: Thomas Krüger, Chef der Bundeszentrale für politische Bildung, im Oktober 2018 im Deutschlandfunk

Begriffe wie ›Armut‹ und ›abgehängt‹ prägen die Narrative über die ostdeutschen Bundesländer. Haben wir vielleicht in einer quasi kolonialen Geste buchstäblich eine ganze Generation abgeschrieben?

Es gab natürlich Leute aus dem Westen, die sich dafür interessiert haben, am Osten zu verdienen. Und die interessierten sich für Geschichten wenig, für Firmen und Immobilien sehr. Viele wurden über den Tisch gezogen.

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Clueso, Musiker

von: Clueso, Musiker, am 11. Oktober 2018 in der ZEIT

Es gab natürlich Leute aus dem Westen, die sich dafür interessiert haben, am Osten zu verdienen. Und die interessierten sich für Geschichten wenig, für Firmen und Immobilien sehr. Viele wurden über den Tisch gezogen.

Es gibt aber die Regionen, wo heute kein Arzt mehr ist und kein Bus mehr fährt. Dort fühlen die Leute sich im Stich gelassen und es wächst die Wut.

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Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin der Linken im Bundestag

von: Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin der Linken im Bundestag, am 1. Oktober 2018 in der Leipziger Volkszeitung

Es gibt aber die Regionen, wo heute kein Arzt mehr ist und kein Bus mehr fährt. Dort fühlen die Leute sich im Stich gelassen und es wächst die Wut.

Den Leuten geht es nicht um Materielles, es geht denen ja insgesamt gut. Es geht um Anerkennung. Die wollen gesehen werden.

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Judith Schalansky, Schriftstellerin

von: Judith Schalansky, Schriftstellerin, am 20. Oktober 2018 im SZ-Magazin

Den Leuten geht es nicht um Materielles, es geht denen ja insgesamt gut. Es geht um Anerkennung. Die wollen gesehen werden.

Die Berichterstattung über den Osten ist oft einseitig und verzerrt. Ostdeutschland ist nicht ›Dunkeldeutschland‹, wie es in einschlägigen linken Kreisen genannt wird. Damit treibt man der AfD die Wähler in die Arme.

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Klaus Schroeder, Historiker

von: Klaus Schroeder, Historiker, am 5. November 2018 im Südkurier

Die Berichterstattung über den Osten ist oft einseitig und verzerrt. Ostdeutschland ist nicht ›Dunkeldeutschland‹, wie es in einschlägigen linken Kreisen genannt wird. Damit treibt man der AfD die Wähler in die Arme.

Ich habe in Eisenach zum ersten Mal gemerkt, dass ich eine eigene westdeutsche Arroganz besitze.

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Sophie Passmann, Autorin

von: Sophie Passmann, Autorin, am 31. Oktober in der ZEIT

Ich habe in Eisenach zum ersten Mal gemerkt, dass ich eine eigene westdeutsche Arroganz besitze.

Ich plädiere dafür, den Osten differenziert zu zeigen, statt ihn schlechtzureden. Ich will seine Probleme nicht verharmlosen, aber ich will auch seine Stärken zeigen. Es gibt viel, was der Osten bereichernd in den Prozess des Zusammen- wachsens

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Bodo Ramelow (Linke), Ministerpräsident Thüringens

von: Bodo Ramelow (Linke), Ministerpräsident Thüringens, am 26. Januar 2019 in der Welt

Ich plädiere dafür, den Osten differenziert zu zeigen, statt ihn schlechtzureden. Ich will seine Probleme nicht verharmlosen, aber ich will auch seine Stärken zeigen. Es gibt viel, was der Osten bereichernd in den Prozess des Zusammen- wachsens einbringen kann. Ich verkürze es auf die Formel: Wir haben hier schon vieles hinter uns, was der Westen noch vor sich hat.

Rechtsextreme Hooligans sind ein großes Problem. Die überwiegende Mehrheit der Chemnitzer dagegen ist kein Problem. In den Medien stellte sich das aber anders dar: Alles typisch ostdeutsch.

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Richard Schröder (SPD), Bürgerrechtler

von: Richard Schröder (SPD), Bürgerrechtler, am 1. Oktober 2018 in der FAZ

Rechtsextreme Hooligans sind ein großes Problem. Die überwiegende Mehrheit der Chemnitzer dagegen ist kein Problem. In den Medien stellte sich das aber anders dar: Alles typisch ostdeutsch.

Fehlende Demokratieerfahrung zu bescheinigen, … zeugt von dieser empfundenen Besserwisser-Mentalität, die wir glaubten, … endlich überwunden zu haben.

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Anja Mayer, Brandenburgs Linken-Chefin

von: Anja Mayer, Brandenburgs Linken-Chefin, in Bayern geboren, im September im Tagesspiegel

Fehlende Demokratieerfahrung zu bescheinigen, … zeugt von dieser empfundenen Besserwisser-Mentalität, die wir glaubten, … endlich überwunden zu haben.

Diese Transformationserfahrung ist einfach krass. Dafür hätten wir uns im Westen alle mehr interessieren müssen. Ich habe Verständnis dafür, dass die Ostdeutschen sich darüber ärgern.

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Dunja Hayali, Moderatorin

von: Dunja Hayali, Moderatorin, am 6. Dezember 2018 in der ZEIT

Diese Transformationserfahrung ist einfach krass. Dafür hätten wir uns im Westen alle mehr interessieren müssen. Ich habe Verständnis dafür, dass die Ostdeutschen sich darüber ärgern.

Man muss nicht danach streben, in allem so zu sein wie der Westen. Es ist gut, dass der Osten seine Eigenarten und eigenen Sichtweisen hat. Allein die Erfahrung, dass sich in wenigen Jahren die Lebensumstände vollständig geändert haben, ist tief im

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Georg Maier (SPD), Innenminister Thüringens

von: Georg Maier (SPD), Innenminister Thüringens, am 31. Januar 2019 auf Facebook

Man muss nicht danach streben, in allem so zu sein wie der Westen. Es ist gut, dass der Osten seine Eigenarten und eigenen Sichtweisen hat. Allein die Erfahrung, dass sich in wenigen Jahren die Lebensumstände vollständig geändert haben, ist tief im kollektiven Gedächtnis der Menschen hier eingeprägt. Das ist ein Schatz, den es noch zu heben gilt.

Ich persönlich glaube, dass die neuen Länder in mancher Hinsicht Seismograph dafür sind, was in Deutschland gerade passiert.

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Michael Kretschmer (CDU), sächsischer Ministerpräsident

von: Michael Kretschmer (CDU), sächsischer Ministerpräsident, am 5. September 2018 in seiner Regierungserklärung nach Chemnitz

Ich persönlich glaube, dass die neuen Länder in mancher Hinsicht Seismograph dafür sind, was in Deutschland gerade passiert.

Wir müssen den Osten noch mehr fördern. Das beginnt bei der Ansiedlung von Bundesbehörden. … Das Wichtigste ist aber: Wir alle sollten der Lebensleistung vieler Ostdeutscher mehr Respekt entgegenbringen. In den Jahren nach der Wende mussten sehr

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Ralph Brinkhaus, CDU-Fraktionschef

von: Ralph Brinkhaus, CDU-Fraktionschef, am 2. Februar 2019 im Pinneberger Tageblatt

Wir müssen den Osten noch mehr fördern. Das beginnt bei der Ansiedlung von Bundesbehörden. … Das Wichtigste ist aber: Wir alle sollten der Lebensleistung vieler Ostdeutscher mehr Respekt entgegenbringen. In den Jahren nach der Wende mussten sehr viele ihr Leben völlig auf den Kopf stellen und neu beginnen.

Die Leute haben nicht vergessen, wie viele Glücksritter in den Neunzigerjahren kamen und nach den Filetstücken schnappten.

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Matthias Höhn, Abgeordneter der Linken

von: Matthias Höhn, Abgeordneter der Linken, am 27. September 2018 im Bundestag

Die Leute haben nicht vergessen, wie viele Glücksritter in den Neunzigerjahren kamen und nach den Filetstücken schnappten.

Im Westen hat sich nichts verändert, außer vielleicht den Postleitzahlen. Im Osten alles. Natürlich sind die Ostdeutschen deshalb skeptischer, wenn sie erzählt bekommen: Passt mal auf, das habt ihr gut gemacht, aber die wirklichen Umwälzungen fangen

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Thomas de Maizière (CDU), früherer Bundesminister

von: Thomas de Maizière (CDU), früherer Bundesminister, am 6. Dezember 2018 in der ZEIT

Im Westen hat sich nichts verändert, außer vielleicht den Postleitzahlen. Im Osten alles. Natürlich sind die Ostdeutschen deshalb skeptischer, wenn sie erzählt bekommen: Passt mal auf, das habt ihr gut gemacht, aber die wirklichen Umwälzungen fangen jetzt erst an.

Die Wurzellosigkeit, das Nicht- Dazugehören, wird hier extremer erfahren als im Westen. Ich glaube aber, dass sich dieser Druck dort auch noch entwickeln wird.

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Bettina Jahnke, Intendantin

von: Bettina Jahnke, Intendantin des Potsdamer Hans-Otto-Theaters, am 14. Dezember 2018 in den Potsdamer Neuesten Nachrichten

Die Wurzellosigkeit, das Nicht- Dazugehören, wird hier extremer erfahren als im Westen. Ich glaube aber, dass sich dieser Druck dort auch noch entwickeln wird.

Ich finde es nicht so verwunderlich, dass es in Ostdeutschland Frustrationen gibt. Das hat mit den andersartigen Biografien zu tun, dem … empfundenen Desinteresse oder auch damit, dass es immer noch zu wenige positive Rollenmodelle und Vorbilder

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Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin

von: Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin, am 23. Januar 2019 in der ZEIT

Ich finde es nicht so verwunderlich, dass es in Ostdeutschland Frustrationen gibt. Das hat mit den andersartigen Biografien zu tun, dem … empfundenen Desinteresse oder auch damit, dass es immer noch zu wenige positive Rollenmodelle und Vorbilder gibt. … Das Land war vielleicht nie so versöhnt, wie man dachte. Manche Konflikte sind jetzt erst deutlich geworden, weil die Gesellschaft durch die verschiedenen Veränderungsprozesse unter einem größeren Stress steht.

Ich empfinde es auch persönlich als Fehler, dass ich mich in den neunziger Jahren nicht besonders für die deutsche Einheit interessiert habe.

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Robert Habeck, Grünen-Chef

von: Robert Habeck, Grünen-Chef, am 20. Januar 2019 in der Thüringer Allgemeinen

Ich empfinde es auch persönlich als Fehler, dass ich mich in den neunziger Jahren nicht besonders für die deutsche Einheit interessiert habe.

Wir haben zu lange zu wenig Interesse füreinander gezeigt. Heute schauen wir wieder genauer hin, was 1989 und in den Jahren danach in Ostdeutschland passiert ist.

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Annalena Baerbock, Grünen-Chefin

von: Annalena Baerbock, Grünen-Chefin, am 27. Januar 2019 im Tagesspiegel

Wir haben zu lange zu wenig Interesse füreinander gezeigt. Heute schauen wir wieder genauer hin, was 1989 und in den Jahren danach in Ostdeutschland passiert ist.

Im Osten Deutschlands sind die Wunden des Einigungsprozesses bis heute nicht verheilt: Die bisweilen brutale Treuhandpolitik entkernte weite Teile des Landes von der Industrie und schaffte wahre Niedriglohn-Landstriche.

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Andrea Nahles, SPD-Vorsitzende

von: Andrea Nahles, SPD-Vorsitzende, am 17. November 2018 in der FAZ

Im Osten Deutschlands sind die Wunden des Einigungsprozesses bis heute nicht verheilt: Die bisweilen brutale Treuhandpolitik entkernte weite Teile des Landes von der Industrie und schaffte wahre Niedriglohn-Landstriche.

Die Menschen im Osten haben ihre Demokratie 1989 selbst erkämpft. … Man sollte nicht den Eindruck erwecken, man müsse sie wie ein kleines Kind an die Hand nehmen.

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Mike Mohring, CDU-Vorsitzender in Thüringen

von: Mike Mohring, CDU-Vorsitzender in Thüringen, am 11. Januar 2019 im Focus

Die Menschen im Osten haben ihre Demokratie 1989 selbst erkämpft. … Man sollte nicht den Eindruck erwecken, man müsse sie wie ein kleines Kind an die Hand nehmen.

Ich stelle nur fest, dass wir die Nachwendezeit aufarbeiten müssen. Wir müssen uns anschauen, was gut gelaufen ist, aber auch, welche Probleme entstanden … Das treibt immer noch viele im Osten um.

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Petra Köpping (SPD), Integrationsministerin

von: Petra Köpping (SPD), Integrationsministerin in Sachsen, am 24. Januar 2019 bei Web.de

Ich stelle nur fest, dass wir die Nachwendezeit aufarbeiten müssen. Wir müssen uns anschauen, was gut gelaufen ist, aber auch, welche Probleme entstanden … Das treibt immer noch viele im Osten um.

Wir können vor allem stolz sein, weil wir Ossis uns mit der friedlichen Revolution Freiheit und Demokratie und den Rechtsstaat selbst erkämpft und mit dem gesamten Aufholprozess bei der Angleichung der Lebensverhältnisse eine Leistung erbracht haben,

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Frank Junge (SPD), Bundestagsabgeordneter

von: Frank Junge (SPD), Bundestagsabgeordneter, am 27. September 2018 im Bundestag

Wir können vor allem stolz sein, weil wir Ossis uns mit der friedlichen Revolution Freiheit und Demokratie und den Rechtsstaat selbst erkämpft und mit dem gesamten Aufholprozess bei der Angleichung der Lebensverhältnisse eine Leistung erbracht haben, die ihresgleichen sucht.

Je mehr wir die Welt entlang des Vergleichs mit den alten Bundes- ländern beschreiben – und in deren Denkmustern erklären –, desto eher erzählen wir an uns vorbei und verpassen uns damit selbst. Erst in der Überwindung dieser Abhängigkeit vom Westen

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Timo Meynhardt, Professor für Wirtschaftspsychologie an der HHL Leipzig

von: Timo Meynhardt, Professor für Wirtschaftspsychologie an der HHL Leipzig, am 16. Dezember 2018 in der ZEIT

Je mehr wir die Welt entlang des Vergleichs mit den alten Bundes- ländern beschreiben – und in deren Denkmustern erklären –, desto eher erzählen wir an uns vorbei und verpassen uns damit selbst. Erst in der Überwindung dieser Abhängigkeit vom Westen kann eine reife und selbstbestimmte kollektive Identität entstehen, in der Ostdeutsche nicht über und nicht unter anderen stehen.

Wenn es um die Betrachtung von Geschichte geht, geht die linear bis zur Bundesrepublik, der Osten ist daran ein Pickel. Den drückt man aus.

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Thomas Heise, Regisseur

von: Thomas Heise, Regisseur, am 9. Februar 2019 in der taz

Wenn es um die Betrachtung von Geschichte geht, geht die linear bis zur Bundesrepublik, der Osten ist daran ein Pickel. Den drückt man aus.

Das Sichtbarmachen von Ostdeutschen gerade bei dieser Debatte ist sehr zentral. Ich habe das in den letzten Jahren zu wenig getan. Dabei ist das meine Heimat.

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Katrin Göring-Eckardt, Grünen-Fraktionschefin

von: Katrin Göring-Eckardt, Grünen-Fraktionschefin, am 1. Oktober 2018 in der Frankfurter Rundschau

Das Sichtbarmachen von Ostdeutschen gerade bei dieser Debatte ist sehr zentral. Ich habe das in den letzten Jahren zu wenig getan. Dabei ist das meine Heimat.

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