Wenn ich heute hierherkomme, in diese Region, die so viele Veränderungen überstanden hat, und muss mir anhören, das sei der rückständige Teil Deutschlands – genau das Gegenteil ist der Fall, es ist der fortschrittliche Teil! … Sie haben Ihre eigene
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Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Chefin
Es gibt eine begründete ostdeutsche Wut. Die Leute wählen die AfD und gehen zu Pegida, weil sie Angst um sich und ihre Existenz haben. Bis zu einem gewissen Punkt muss man sich da hineinversetzen.
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Sophie Passmann, Autorin
Wenn man den Ostdeutschen jetzt noch erklärt, sie müssten erst mal Demokratie lernen, wenn sie Dinge sagen, die nicht so reinpassen, werden sie sauer. Und das zu Recht.
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Carsten Schneider, SPD-Bundestagsabgeordneter
Im Osten reagieren die Menschen stärker auf Angebote ganz links und ganz rechts als in den alten Ländern. Natürlich ist das auch eine Herausforderung … Denn dazwischen ist viel Platz, um die breite Mitte zu bedienen und als echte Volkspartei zu
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Mike Mohring, Thüringens CDU-Vorsitzender
Ossi zu sein ist kein Makel.
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Ingo Senftleben, CDU-Chef Brandenburgs
Diese vielen Verletzungen – wir haben nicht geahnt, dass das passieren könnte.
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Wolfgang Schäuble (CDU), Bundestagspräsident
Erst waren es die Rostocker, dann die Mecklenburger, jetzt sind es die Sachsen. Ich mag das Sachsen-Bashing nicht, da ich sehr viele vernünftige Sachsen kenne.
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Jörg Schüttauf, Schauspieler
Wir ernten das Ergebnis einer Politik der Herablassung im Grundton: ›Ihr versteht ja sowieso nicht, was wichtig ist.‹
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Frank Richter, SPD-Politiker
Jeder hat auf seine Art versucht, sich neu auszurichten und die neue Umgebung kennenzulernen. Ich selbst habe das mit großer Fröhlichkeit getan und natürlich nicht permanent betont, ich bin jetzt hier die Ostdeutsche.
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Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin
Viele ostdeutsche Innenstädte sind dermaßen leer, da fehlt nur noch so ein Tumbleweed, der durchs Bild rollt wie in ›Spiel mir das Lied vom Tod‹.
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Manja Präkels, Schriftstellerin
Es geht für die Ostdeutschen nicht nur um Euro und Cent, sondern um die Anerkennung ihrer Lebensleistung. Es kann nicht so bleiben, dass sie länger arbeiten als die Westdeutschen, aber 15 Prozent weniger Gehalt bekommen.
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Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns
Es ist auch Zeit, endlich Entschuldigung zu sagen, für all die zwielichtigen Glücksritter aus dem Westen, für die arroganten Bevormunder und Raffhälse, die es den Ostdeutschen in den ersten Jahren nach 1990 nicht leicht gemacht haben.
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Raed Saleh, SPD-Chef im Abgeordnetenhaus Berlin
Viele aus der Einheitsgeneration haben plötzlich nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre gesellschaftliche Verankerung verloren, und es gab zu wenig Anerkennung für das Geleistete. Es würde guttun, wenn dafür auch in Westdeutschland mehr Verständnis
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Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
Es geht um Reden und Zuhören, für beide Seiten. Es muss aber niemand nach Sachsen und Chemnitz kommen, um den Bürgern die Welt … zu erklären. Wer in den Osten fährt und das Gespräch sucht, ist hoch willkommen. Aber er sollte auch Bereitschaft
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Alexander Dierks, Generalsekretär
Merkel ist nicht schuld am Erstarken der Rechten. Aber eines ihrer Versäumnisse war, dass sie uns nie die Mentalität der Menschen im Osten nähergebracht hat … Es ist nie darüber gesprochen worden, was für dramatische Unterschiede es in den ost- und
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Herbert Grönemeyer, Musiker
Als ich herzog, gab es noch nicht mal Internet. Da ist was passiert. Aber gleichzeitig wird sehenden Auges zugelassen, wie Infrastruktur sich in Nichts auflöst. Kein Wunder, dass sich die Leute von der Politik abwenden, wenn die letzte Regionalbahn
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Juli Zeh, Schriftstellerin
In der Wendezeit ist vielen Menschen Unrecht geschehen, und es hat ihnen nichts genutzt, sich dagegen zu wehren … Das ist eine Erfahrung, die kann einen schon resignieren lassen. Zumal, wenn man dann noch hört: Nun jammert mal nicht so viel rum.
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Frauke Hildebrandt, Sozialforscherin
Die Anerkennung von Lebensleistung gerade der Menschen in Ostdeutschland ist für uns ein ganz entscheidendes Thema. Dazu gehört für mich auch, dass wir anerkennen, welche Kompetenz vor allem die Menschen im Osten als Problemlöser nach der Wende
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Andrea Nahles, SPD-Vorsitzende
Es hilft nicht, nur herumzujammern, dass die Ostdeutschen zu kurz gekommen sind. … Die Larmoyanz, welche die SPD vor sich herträgt, bestätigt nur das falsche Image des Jammerossis und schadet uns als attraktivem Standort im Wettbewerb der Regionen.
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Christian Hirte (CDU), Ost-Beauftragter
Während die ganze Welt sich spaltet, hat dieses Land zusammengefunden. Darauf kann man stolz sein! Gerade in Zeiten, in denen es wieder passieren könnte, dass das Land sich spaltet.
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Robert Harting, Diskus-Olympiasieger
Bisher wurde häufig gefordert, gegenüber dem Westen zu sagen: ›Oh ja, das war alles ganz schlimm, und wir waren ja alle nur opportunistisch …‹ In gewisser Weise erhöht sich die westliche, kapitalistische Gesellschaft auch permanent selbst, indem
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Andreas Dresen, Regisseur
Begriffe wie ›Armut‹ und ›abgehängt‹ prägen die Narrative über die ostdeutschen Bundesländer. Haben wir vielleicht in einer quasi kolonialen Geste buchstäblich eine ganze Generation abgeschrieben?
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Thomas Krüger, Zentrale für politische Bildung
Es gab natürlich Leute aus dem Westen, die sich dafür interessiert haben, am Osten zu verdienen. Und die interessierten sich für Geschichten wenig, für Firmen und Immobilien sehr. Viele wurden über den Tisch gezogen.
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Clueso, Musiker
Es gibt aber die Regionen, wo heute kein Arzt mehr ist und kein Bus mehr fährt. Dort fühlen die Leute sich im Stich gelassen und es wächst die Wut.
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Sahra Wagenknecht, Fraktionschefin der Linken im Bundestag
Den Leuten geht es nicht um Materielles, es geht denen ja insgesamt gut. Es geht um Anerkennung. Die wollen gesehen werden.
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Judith Schalansky, Schriftstellerin
Die Berichterstattung über den Osten ist oft einseitig und verzerrt. Ostdeutschland ist nicht ›Dunkeldeutschland‹, wie es in einschlägigen linken Kreisen genannt wird. Damit treibt man der AfD die Wähler in die Arme.
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Klaus Schroeder, Historiker
Ich habe in Eisenach zum ersten Mal gemerkt, dass ich eine eigene westdeutsche Arroganz besitze.
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Sophie Passmann, Autorin
Ich plädiere dafür, den Osten differenziert zu zeigen, statt ihn schlechtzureden. Ich will seine Probleme nicht verharmlosen, aber ich will auch seine Stärken zeigen. Es gibt viel, was der Osten bereichernd in den Prozess des Zusammen- wachsens
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Bodo Ramelow (Linke), Ministerpräsident Thüringens
Rechtsextreme Hooligans sind ein großes Problem. Die überwiegende Mehrheit der Chemnitzer dagegen ist kein Problem. In den Medien stellte sich das aber anders dar: Alles typisch ostdeutsch.
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Richard Schröder (SPD), Bürgerrechtler
Fehlende Demokratieerfahrung zu bescheinigen, … zeugt von dieser empfundenen Besserwisser-Mentalität, die wir glaubten, … endlich überwunden zu haben.
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Anja Mayer, Brandenburgs Linken-Chefin
Diese Transformationserfahrung ist einfach krass. Dafür hätten wir uns im Westen alle mehr interessieren müssen. Ich habe Verständnis dafür, dass die Ostdeutschen sich darüber ärgern.
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Dunja Hayali, Moderatorin
Man muss nicht danach streben, in allem so zu sein wie der Westen. Es ist gut, dass der Osten seine Eigenarten und eigenen Sichtweisen hat. Allein die Erfahrung, dass sich in wenigen Jahren die Lebensumstände vollständig geändert haben, ist tief im
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Georg Maier (SPD), Innenminister Thüringens
Ich persönlich glaube, dass die neuen Länder in mancher Hinsicht Seismograph dafür sind, was in Deutschland gerade passiert.
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Michael Kretschmer (CDU), sächsischer Ministerpräsident
Wir müssen den Osten noch mehr fördern. Das beginnt bei der Ansiedlung von Bundesbehörden. … Das Wichtigste ist aber: Wir alle sollten der Lebensleistung vieler Ostdeutscher mehr Respekt entgegenbringen. In den Jahren nach der Wende mussten sehr
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Ralph Brinkhaus, CDU-Fraktionschef
Die Leute haben nicht vergessen, wie viele Glücksritter in den Neunzigerjahren kamen und nach den Filetstücken schnappten.
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Matthias Höhn, Abgeordneter der Linken
Im Westen hat sich nichts verändert, außer vielleicht den Postleitzahlen. Im Osten alles. Natürlich sind die Ostdeutschen deshalb skeptischer, wenn sie erzählt bekommen: Passt mal auf, das habt ihr gut gemacht, aber die wirklichen Umwälzungen fangen
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Thomas de Maizière (CDU), früherer Bundesminister
Die Wurzellosigkeit, das Nicht- Dazugehören, wird hier extremer erfahren als im Westen. Ich glaube aber, dass sich dieser Druck dort auch noch entwickeln wird.
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Bettina Jahnke, Intendantin
Ich finde es nicht so verwunderlich, dass es in Ostdeutschland Frustrationen gibt. Das hat mit den andersartigen Biografien zu tun, dem … empfundenen Desinteresse oder auch damit, dass es immer noch zu wenige positive Rollenmodelle und Vorbilder
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Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin
Ich empfinde es auch persönlich als Fehler, dass ich mich in den neunziger Jahren nicht besonders für die deutsche Einheit interessiert habe.
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Robert Habeck, Grünen-Chef
Wir haben zu lange zu wenig Interesse füreinander gezeigt. Heute schauen wir wieder genauer hin, was 1989 und in den Jahren danach in Ostdeutschland passiert ist.
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Annalena Baerbock, Grünen-Chefin
Im Osten Deutschlands sind die Wunden des Einigungsprozesses bis heute nicht verheilt: Die bisweilen brutale Treuhandpolitik entkernte weite Teile des Landes von der Industrie und schaffte wahre Niedriglohn-Landstriche.
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Andrea Nahles, SPD-Vorsitzende
Die Menschen im Osten haben ihre Demokratie 1989 selbst erkämpft. … Man sollte nicht den Eindruck erwecken, man müsse sie wie ein kleines Kind an die Hand nehmen.
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Mike Mohring, CDU-Vorsitzender in Thüringen
Ich stelle nur fest, dass wir die Nachwendezeit aufarbeiten müssen. Wir müssen uns anschauen, was gut gelaufen ist, aber auch, welche Probleme entstanden … Das treibt immer noch viele im Osten um.
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Petra Köpping (SPD), Integrationsministerin
Wir können vor allem stolz sein, weil wir Ossis uns mit der friedlichen Revolution Freiheit und Demokratie und den Rechtsstaat selbst erkämpft und mit dem gesamten Aufholprozess bei der Angleichung der Lebensverhältnisse eine Leistung erbracht haben,
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Frank Junge (SPD), Bundestagsabgeordneter
Je mehr wir die Welt entlang des Vergleichs mit den alten Bundes- ländern beschreiben – und in deren Denkmustern erklären –, desto eher erzählen wir an uns vorbei und verpassen uns damit selbst. Erst in der Überwindung dieser Abhängigkeit vom Westen
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Timo Meynhardt, Professor für Wirtschaftspsychologie an der HHL Leipzig
Wenn es um die Betrachtung von Geschichte geht, geht die linear bis zur Bundesrepublik, der Osten ist daran ein Pickel. Den drückt man aus.
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Thomas Heise, Regisseur
Das Sichtbarmachen von Ostdeutschen gerade bei dieser Debatte ist sehr zentral. Ich habe das in den letzten Jahren zu wenig getan. Dabei ist das meine Heimat.
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Katrin Göring-Eckardt, Grünen-Fraktionschefin
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