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Nordkorea: Essensrationen wegen drohender Hungersnot fast halbiert

Die nordkoreanische Regierung hat die Vereinten Nationen vor einer drohenden Hungersnot gewarnt. Es fehlten rund 1,4 Millionen Tonnen Lebensmittel, heißt es in einem Bericht Nordkoreas an die UN. Demnach sank die Nahrungsmittelproduktion im vergangenen Jahr auf 4,951 Millionen
Tonnen, ein Rückgang um 503.000 Tonnen im Vergleich zu 2017.

Grund für die Krise seien hohe Temperaturen, Dürreperioden, Fluten und UN-Sanktionen gegen das Land. Die Regierung in Pjöngjang müsse deshalb die Essensrationen für die Bevölkerung fast halbieren. Bisher betrugen die Rationen 550 Gramm pro Person. Jetzt sollen nur noch 300 Gramm an die verarmte Bevölkerung ausgegeben werden.

UN-Offizielle und Hilfsorganisationen wollen sich mit dem
nordkoreanischen Regime absprechen, um rechtzeitig Maßnahmen für
humanitäre Hilfe einleiten zu können, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric dem Nachrichtensender Channel NewsAsia. Die UN gehen davon aus, dass die
Hälfte der nordkoreanischen Bevölkerung Unterstützung brauchen wird. Insgesamt könnten bis zu 10,3 Million Menschen betroffen sein. Die Bevölkerung sei bereits jetzt zu 41 Prozent unterernährt.

UN-Spendenziel nur zu einem Viertel erreicht

UN-Sprecher Dujarric sagte, die
Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen hätten im vergangenen Jahr
nur ein Drittel der hilfsbedürftigen sechs Millionen Nordkoreanerinnen und Nordkoreaner unterstützen können. Grund dafür sei auch die mangelnde
Bereitschaft der Weltgemeinschaft, der UN Geld zur Verfügung zu stellen.
Das Spendenziel der UN in Höhe von 111 Millionen US-Dollar wurde nur zu
einem Viertel erreicht, sagte Dujarric.

Die humanitäre Hilfe für Menschen in Nordkorea sei im vergangenen Jahr fast zum Erliegen gekommen, Grund seien vor allem ausgeweitete Sanktionen. Das Sanktionskomitee des UN-Sicherheitsrats habe humanitäre Konsequenzen nach eigenen Angaben nicht beabsichtigt. “Obwohl der Sicherheitsrat humanitäre Aktivitäten klar von den Sanktionen ausgenommen hat, gibt es unbeabsichtigte Konsequenzen auf humanitäre Operationen”, sagte UN-Sprecher Dujarric.

Ende Februar beginnt das zweite Gipfeltreffen von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump in Vietnam. Der Gipfel ist laut Trump für den 27. und 28. Februar geplant. Rund acht Monate nach dem ersten Gipfel in Singapur im Juni soll es um die nukleare Abrüstung Nordkoreas gehen. Trump besteht darauf, dass Nordkorea sein Atomprogramm aufgibt.

Bei dem Treffen im Juni hatten Trump und der nordkoreanische Diktator zugesagt, die Koreanische Halbinsel atomwaffenfrei zu machen. In den Verhandlungen dazu sind nach US-Angaben bisher kaum Fortschritte erzielt worden. Sanktionen wollen die USA deshalb nicht lockern. Nordkorea ist international wegen seiner Atom- und Raketentests isoliert.

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