Der schwedische Krimiautor Håkan Nesser wurde mit acht Jahren zum Fußball-Fan. Was, fragt er sich, macht dieses Gefühl eigentlich aus?
22. Februar 2019, 8:45 UhrEditiert am 22. Februar 2019, 8:45 Uhr
Es ist der 29. Juni 1958, kurz nach 15 Uhr. Ich bin acht Jahre alt und
aufgeregt wie wohl noch nie zuvor in meinem Leben. Die schwedische Fußballnationalmannschaft
spielt im Råsundastadion in der Nähe von Stockholm gegen Brasilien, es ist das Finale der
Weltmeisterschaft. Das Radio läuft, einen Fernseher haben wir nicht. Als der schwedische
Kapitän Nils Liedholm nach wenigen Minuten das Führungstor schießt, hält mich nichts mehr auf
dem Sofa. Für einen kurzen Moment keimt die völlig irrationale Hoffnung in mir auf, dass an
diesem Tag das Wunder möglich ist, dass wir diese brasilianische Übermannschaft schlagen und
Weltmeister im eigenen Land werden. Eine Hoffnung, die spätestens mit dem 1:3, einem
Traumtor des damals 17-jährigen Pelé, stirbt.
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