/Klimaschutz : Aktivistin Thunberg fordert von EU ehrgeizigere Klimaziele

Klimaschutz : Aktivistin Thunberg fordert von EU ehrgeizigere Klimaziele

Die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg hat die EU aufgefordert, sich höhere Ziele bei der Reduktion von CO2 zu setzen. Das sagte die Schwedin bei einer EU-Veranstaltung in Brüssel mit Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Die Gemeinschaft müsse ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um
mindestens 80 Prozent senken, sagte Thunberg. Nur so könne sie einen fairen Beitrag zur Umsetzung des
Pariser Klimaabkommens leisten. Die EU-Politiker würden “als größte Schurken aller Zeiten in Erinnerung
bleiben”, sollten sie daran scheitern.

Noch bleibe rund ein
Jahrzehnt, um umzusteuern und ehrgeizigere Ziele zu setzen, sagte Thunberg. Für ambitioniertere Klimaziele sollten auch die Bereiche Luftfahrt und Schifffahrt
mitgedacht werden. “Wenn wir das nicht tun, dann waren alle unsere
Erfolge und Fortschritte umsonst.” Thunberg verwies auf Warnungen des Weltklimarates, die beinhalten, dass die Temperaturen um drei oder vier Grad ansteigen könnten, sollte sich nichts ändern. 

Die junge Aktivistin geht seit Sommer 2018 jeden Freitag nicht in die Schule und
demonstriert stattdessen vor dem Parlament in der schwedischen Hauptstadt Stockholm
für den Kampf gegen den Klimawandel. Sie ist dafür in sozialen Netzwerken angefeindet worden, hat aber auch viel Zustimmung erfahren. Andere junge Menschen auf der Welt haben nach ihrem Vorbild ähnliche Demonstrationen organisiert.

Das von Thunberg kritisierte Pariser Klimaabkommen wurde 2015 beschlossen und ist der
erste internationale Vertrag, in dem Industrie- und Schwellenländer
gemeinsam erklären, ihre Treibhausgasemissionen einzudämmen.
Ziel ist es, die Erwärmung der Erde gegenüber dem vorindustriellen
Zeitalter möglichst auf maximal zwei Grad Celsius zu beschränken. Grundlage des Abkommens sind freiwillige Klimaschutzpläne,
welche gut 190 Staaten zur Konferenz eingereicht haben. Selbst wenn
sie alle diese Versprechen einhielten – das Zwei-Grad-Ziel würde laut Wissenschaftlern dennoch klar
verfehlt. Daher sieht das Abkommen vor,
dass die Staaten von 2020 an alle fünf Jahre neue oder überarbeitete
Pläne einreichen müssen, in denen sie ihre Anstrengungen nachbessern. Die USA unter Präsident Donald Trump sind aus dem Klimaabkommen ausgetreten.

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