/Kind und Beruf: Väter arbeiten häufiger als Männer ohne Kinder

Kind und Beruf: Väter arbeiten häufiger als Männer ohne Kinder

Väter im Alter zwischen 18 und 64 Jahren arbeiten häufiger als Männer ohne Kinder. 91 Prozent der Väter
in dieser Altersgruppe gehen einer Erwerbstätigkeit nach, teilte das
Statistische Bundesamt mit. Von den Männern
ohne Kinder in der gleichen Altersgruppe arbeiten den Angaben zufolge lediglich 77 Prozent. Zu den Kinderlosen zählen die Forscher aber auch Eltern,
deren Kinder bereits ausgezogen sind. Die Forscher stützen ihre Ergebnisse auf den Mikrozensus aus dem Jahr 2017.

Die Quote der arbeitenden Frauen unterscheidet sich nicht deutlich, sobald sie Kinder haben: 71 Prozent der Mütter zwischen 18 und 64 Jahren gehen arbeiten. Frauen ohne Kinder gehen zu 74 Prozent einer Beschäftigung nach.

Der Studie zufolge sind vor allem jüngere Mütter mit kleinen Kindern deutlich seltener Erwerbstätigkeit als Männer. Mütter und Väter in Elternschaftsurlaub werden in der Studie jedoch als nicht
erwerbstätig gelistet. Wie viele von ihnen in der Zeit Elternurlaub in Anspruch nehmen, ist den Zahlen aber nicht abzulesen. Destatis bezeichnet das als “realisierte
Erwerbstätigkeit”. Nach den Standards der Internationalen
Arbeitsorganisation müssten auch Arbeitnehmer in Elternschaftsurlaub als
erwerbstätig mitgezählt werden. In ihrer Studie schreiben die Forscher,
damit würde “die tatsächliche Erwerbstätigkeit, insbesondere von
Müttern mit kleinen Kindern, überschätzt”. 2017 befand sich ein halbes Prozent aller Väter zwischen 18 und 64 Jahren in Elternzeit.

Jedoch gibt es laut Destatis Unterschiede in der Art der Beschäftigung. Männer mit Kind arbeiten demnach zu 94 Prozent in Vollzeit. Bei den Müttern sind es mit 34 Prozent deutlich weniger. Auch Frauen ohne Kind arbeiten weniger in Vollzeit, es sind 67 Prozent. Von den kinderlosen Männern arbeiten 88 Prozent voll.

Bei den veröffentlichten Zahlen wird nicht zwischen Alleinerziehenden und Paaren unterschieden. Auf Nachfrage von ZEIT ONLINE ergänzte Destatis die Angaben um die Gruppe der Alleinerziehenden: Daraus ergibt sich, dass für alleinerziehende Väter zwischen 18 und 30 Jahren keine gesicherten Werte vorliegen. Trotzdem wird von den Forschern eine durschnittliche Erwerbstätigenquote alleinerziehender Männer von 82,8 Prozent angegeben. Im Durchschnitt ergibt sich bei den Frauen eine Quote von 73 Prozent. Bei alleinerziehenden Frauen zwischen 18 bis 25 Jahren liegt die Beschäftigungsquote bei nur 24,5 Prozent.

Am Mikrozensus, für den Befragte anhand bestimmter Kriterien ausgewählt wurden, nehmen rund 830.000 Personen teil. Die repräsentative Befragung soll Informationen zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Bevölkerung liefern und wird seit 1991 in der gesamten Bundesrepublik durchgeführt.

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