/Jemen: Kriegsparteien vereinbaren erste Truppenabzüge aus Hodeida

Jemen: Kriegsparteien vereinbaren erste Truppenabzüge aus Hodeida

In den Bemühungen um einen anhaltenden Waffenstillstand in der wichtigen Hafenstadt Hodeida sind die Konfliktparteien weiter vorangekommen. Wie die Vereinten Nationen in der Nacht zu Montag mitteilten, haben sich Vertreter der jemenitischen Regierung und der schiitischen Huthi-Rebellen auf den Abzug ihrer Truppen aus Hodeida und zwei weiteren Orten verständigt. Bei Gesprächen sei ein Abkommen zustande gekommen, das die erste Phase des Abzuges regeln soll. Weitere Informationen veröffentlichte die Organisation nicht. Der Hafen von Hodaida ist von hoher Bedeutung, da dort der größte Teil der Lieferungen für die Not leidende Bevölkerung ins Land gebracht wird.

Die Vereinten Nationen bezeichnen die Einigung als einen bedeutenden Fortschritt. Die Gespräche seien “langwierig, aber konstruktiv gewesen”. Die erste Phase sieht den Rückzug der Huthis von den Häfen von Hodeida, Salif und Ras Isa vor. Die Truppen der von Saudi-Arabien angeführten Koalition geben den Informationen zufolge im Gegenzug den östlichen Stadtrand von Hodaida ab. Bei den zweitägigen Gesprächen habe man sich im Grundsatz auch auf die zweite Phase geeinigt, heißt es.

Mehrere Fristen bereits verstrichen

Der Abzug der Kämpfer beider Konfliktparteien aus der Hafenstadt Hodeida ist ein zentraler Punkt der im Dezember vereinbarten Waffenruhe. Mehrere Fristen zum Abzug aus Hodeida, den Häfen Saleef und Ras Issa sowie Stadtteilen mit humanitären Einrichtungen verstrichen jedoch.

Im Jemen herrscht seit 2015 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. Millionen sind von einer Hungersnot bedroht.

Nichtregierungsorganisationen sprechen von einer weit höheren Zahl von Todesopfern. In dem Land herrscht der UNO zufolge die schlimmste humanitäre Krise weltweit.

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