/Russland-Ermittlungen: US-Sonderermittler fordert bis zu 24 Jahre Haft für Paul Manafort

Russland-Ermittlungen: US-Sonderermittler fordert bis zu 24 Jahre Haft für Paul Manafort

Zwischen 235 und 293 Monate Haft für Paul Manafort hält US-Sonderermittler Robert Mueller für angemessen: Wie Muellers Büro mitteilte, stimme der Sonderermittler in der Russland-Affäre mit einer Einschätzung des Justizministeriums über die Länge der Haftstrafe für den früheren Wahlkampfchef von US-Präsident Donald Trump überein. In den eingereichten Gerichtsunterlagen fordere Mueller nicht nur bis zu 24 Jahre Haft für Manafort, sondern zudem eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 24,3 Millionen US-Dollar.

Eine Bundesrichterin war zuvor zu der Einschätzung gelangt, dass Manafort die Ermittler wiederholt belogen und damit gegen eine Kooperationsvereinbarung mit Mueller verstoßen habe. Im Rahmen dieser Absprache hatte sich Manafort einer Verschwörung gegen die USA und der Zeugenbeeinflussung schuldig bekannt, im Gegenzug ließen die Strafverfolger mehrere andere Anklagepunkte fallen. Somit drohte Manafort nur noch eine Höchststrafe von zehn Jahren Haft – doch Mueller ist nun nicht mehr an diese Vereinbarung gebunden. 

Kurz erklärt – Wie bedrohlich sind die Russland-Ermittlungen für Donald Trump?
Russische Wahlbeeinflussung, geheime Deals, Justizbehinderung: Robert Muellers Ermittlungen nähern sich dem Weißen Haus. Der Stand der Ermittlungen, kurz erklärt im Video

Manafort hatte Trumps Wahlkampfteam zwei Monate geleitet. Im August 2016 musste er den Posten aber abgeben, nachdem mutmaßliche Geldflüsse an ihn aus dem Umfeld des prorussischen Ex-Präsidenten der Ukraine, Wiktor Janukowytsch, bekannt geworden waren. In einem ersten Prozess war Manafort im August 2018 wegen Steuer- und Bankenbetrugs im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit für prorussische Kräfte in der Ukraine schuldig gesprochen worden. Die Strafmaßverkündung in diesem Verfahren steht noch aus und soll am 13. März erfolgen. Die Kooperationsvereinbarung mit Mueller ging Manafort ein, um einem zweiten Prozess zu entgehen.

Mueller befragte auch Trumps Sprecherin

Im Zuge der Russland-Ermittlungen befragte Mueller auch Trumps
Sprecherin Sarah Sanders. “Der Präsident hat mich, wie auch jeden in der
Regierung, gedrängt, mit dem Sonderermittler voll zu kooperieren”,
sagte Sanders dem US-Sender CNN. Sie habe sich deshalb gerne mit den
Ermittlern getroffen. Das Gespräch mit Mueller und seinem Team sei
bereits Ende 2018 geführt worden.

Die Ermittler um Mueller untersuchen, ob Trump und sein Team in die mutmaßlich russische Einflussnahme auf den Wahlkampf 2016 verwickelt waren. Der US-Präsident weist dies zurück und kritisierte die Ermittlungen wiederholt als “größte Hexenjagd auf einen Politiker in der amerikanischen Geschichte”.

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