/Nahverkehr: Hunderttausende Berliner sitzen wegen Warnstreiks fest

Nahverkehr: Hunderttausende Berliner sitzen wegen Warnstreiks fest

Die Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) sind am Freitagmorgen in einen Warnstreik getreten. Busse und Straßenbahnen blieben in den Depots, U-Bahnhöfe
verschlossen. Hunderttausende Fahrgäste sind betroffen. “Der Ausstand
läuft in diesen Minuten an. Noch sind einige Nachtbusse unterwegs. Aber
gegen 3.30 Uhr werden wohl alle Fahrzeuge in den Depots sein”, sagte ein ver.di-Sprecher am frühen Morgen.

Die Gewerkschaft hatte die 14.000 Beschäftigten der BVG und ihrer Tochter Berlin Transport aufgerufen,
die Arbeit niederzulegen. Auch die meisten Busse fallen aus. Um 12 Uhr soll der Warnstreik enden. Das Unternehmen erwartet aber, dass der Verkehr dann einige Stunden unregelmäßig läuft. Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen erhöhen.

Die
Regionalzüge und die S-Bahn fahren dagegen nach Plan. Zusätzliche Züge
gibt es auf den Linien S1 und S5. In Betrieb bleiben auch einige
Buslinien am Stadtrand und die Fähren der BVG. 

Die BVG-Chefin Sigrid Nikutta lehnt eine Reduzierung der Arbeitszeit weiterhin ab. Die Berliner Verkehrsbetriebe bräuchten, wenn sie die Arbeitszeit verkürzten, 500 Fahrerinnen und Fahrer mehr, sagte sie im rbb. “Das wäre jetzt für den Moment nicht die richtige Lösung, wenn wir ohnehin in diesem Jahr schon 1.100 einstellen wollen”, sagte sie. Nikutta versicherte, dass es genug Bewerber für diese Jobs gebe. Diese müssten jedoch erst ausgebildet werden. Die richtige Bezahlung der Mitarbeiter sei jedoch ein wichtiges Thema. Berlin habe eine lange Phase des Sparens hinter sich. Da werde die BVG nun nachsteuern, sagte sie.

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