/Türkei: Gericht in Istanbul ordnet Freilassung von Kölner Journalist an

Türkei: Gericht in Istanbul ordnet Freilassung von Kölner Journalist an

Der Kölner Journalist und Sozialarbeiter Adil Demirci kommt nach rund zehn Monaten in türkischer Untersuchungshaft
frei. Das hat ein Gericht in Istanbul entschieden. Der 33-Jährige darf die
Türkei jedoch für die weitere Dauer des Prozesses nicht verlassen. Er
saß seit April vergangenen Jahres wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft
in einer Terrororganisation in Haft.

Demirci hatte zuvor mehrfach seine
Freilassung beantragt
. Die Staatsanwaltschaft stimmte dem nun zu, machte aber Auflagen. An der Verhandlung nahmen unter anderem der deutsche Generalkonsul Michael Reiffenstuel, der Kölner SPD-Abgeordnete Rolf Mützenich und der Kölner
Linken-Stadtrat Jörg Detjen als Beobachter teil.

Dem Journalisten und seinen 22 Mitangeklagten wird vorgeworfen, in den Jahren 2013, 2014
und 2015 an Beerdigungen von Mitgliedern der verbotenen linksextremen
MLKP und der kurdischen YPG teilgenommen zu haben, die bei
Polizeirazzien in Istanbul und im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz
“Islamischer Staat” (IS) in Syrien getötet worden waren.

Demirci
bestätigte zwar bei dem Prozessauftakt am 20. November 2018 die Teilnahme an
Beerdigungen von Kämpfern gegen die IS-Miliz, bestritt aber eine
Mitgliedschaft in einer Terrororganisation.

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