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Aachener Karlspreis: Freude, öder Götterfunken

Der Aachener Karlspreis beschwört die Einheit Europas – und ist schwer auszuhalten. Mit großer Verlässlichkeit werden ausschließlich die Etablierten und Mächtigen geehrt.

Aachener Karlspreis: In den bekannten Kreisen: 2018 hielt Kanzlerin Angela Merkel, Karlspreisträgerin 2008, die Laudatio für den Preisträger Emmanuel Macron – im Hintergrund ehemalige Preisträger, darunter der frühere Zentralbankpräsident Jean-Claude Trichet, sein Nachfolger Mario Draghi und der frühere Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz.

In den bekannten Kreisen: 2018 hielt Kanzlerin Angela Merkel, Karlspreisträgerin 2008, die Laudatio für den Preisträger Emmanuel Macron – im Hintergrund ehemalige Preisträger, darunter der frühere Zentralbankpräsident Jean-Claude Trichet, sein Nachfolger Mario Draghi und der frühere Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz.

© Ina Fassbender/dpa

Zu den größeren Rätseln des öffentlichen Lebens in Deutschland zählt das
Prestige, das der “Internationale Karlspreis zu Aachen” genießt, der für Verdienste um die
Einheit Europas verliehen wird. Seine diesjährige Zuerkennung an UN-Generalsekretär Antonio
Guterres
wurde jüngst auf den Titelseiten führender Tageszeitungen vermeldet. Ende Mai, wenn
Guterres die Auszeichnung erhält, wird der Festakt gewiss zur besten Sendezeit in den
Hauptnachrichten des Fernsehens vorkommen, mit Bildern des Geehrten, um dessen Hals die
Medaille hängt wie ein Lebkuchenherz von der Kirmes. Der Karlspreis ist ein fester Bestandteil
der bundesdeutschen politischen Kultur, ein offenbar unantastbares Ritual.

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