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Venezuela: Nicolás Maduro verbietet Hilfslieferungen

In Venezuela streiten Machthaber Nicolás Maduro und Oppositionsführer Juan Guaidó über internationale Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung. Maudro hat das Militär angewiesen, einen Grenzübergang zu Kolumbien zu blockieren, über den Lieferungen kommen sollen. Guaidó hatte die humanitäre Hilfe aus dem Ausland angefordert. Die USA, Kanada, die Europäische Union und Deutschland hatten bereits
Soforthilfen in Millionenhöhe für das südamerikanische Land zugesagt.

Kolumbianische Behörden berichten von einem Tankwagen, zwei blauen Großcontainern
und behelfsmäßigem Zäunen auf der Autobrücke Tienditas in der Nähe der
Grenzstadt Cúcuta. Guaidó und US-Außenminister Mike Pompeo forderten von
Maduro, die Blockade aufzugeben. Pompeo schrieb auf Twitter, das “Maduro-Regime” müsse dafür sorgen, dass die Hilfe das “verhungernde Volk” erreiche.

Maduro warf seinem Konkurrenten Guaidó vor, eine Marionette der USA zu sein. Er stellt Unterstützung mit einer ausländischen Intervention gleich und
beharrt darauf, dass Venezuela kein Land der “Bettler” sei. Guaidó bezeichnete die Blockade als eine
“absurde Reaktion einer Regierung, die nicht die Interessen und das
Wohlergehen der Venezolaner” im Sinn habe.

Die Streitkräfte befänden sich in einem “Dilemma”, sagte Guaidó. Diese werden entscheiden müssen, ob sie die
dringend benötigte Unterstützung ins Land ließen oder Befehle
befolgen wollten. Derzeit steht das Militär noch offiziell auf der Seite von Maduro. Guaidó, der sich am 23. Januar selbst zum Übergangspräsidenten ausgerufen hatte, wird jedoch von rund 40 Ländern unterstützt.

In Venezuela herrscht als Folge der politischen und wirtschaftlichen Krise ein extremer Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten. Nach Angaben Guaidós sind bis zu 300.000 Menschen in dem Land vom Tod bedroht. Maduro macht die US-Sanktionen für die Versorgungsengpässe verantwortlich.

Am Donnerstag wollen Vertreter europäischer und lateinamerikanischer Staaten der sogenannten Kontaktgruppe in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo  zusammenkommen, um über einen Ausweg aus der verfahrenen Lage zu beraten. 

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