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US-Verteidigungsministerium: Pentagon warnt vor Wiedererstarken des IS

Nach dem angekündigten Abzug der US-Truppen aus Syrien hat das US-Verteidigungsministerium vor einem möglichen Wiedererstarken der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) gewarnt. Ohne Druck könne der IS “wahrscheinlich innerhalb von sechs bis zwölf Monaten wieder aufleben” und einen Teil des verlorenen Geländes zurückgewinnen, heißt es in einem Pentagon-Bericht, der am Montag veröffentlicht wurde.

US-Präsident Donald Trump hatte am 19. Dezember angekündigt, rund 2.000 US-Soldatinnen und -Soldaten in Syrien abzuziehen, und den Schritt damit begründet, dass der IS besiegt sei. Einen offiziellen Zeitplan für den Abzug gibt es bisher noch nicht. Dem Pentagon zufolge gibt es im Einsatzgebiet der US-Truppen in Ostsyrien nach wie vor etwa 2.000 IS-Kämpfer.

In dem Bericht heißt es, der IS sei noch immer zu Offensiven in der Lage. Die von der Kurdenmiliz YPG kontrollierten Demokratischen Kräfte Syriens kämpften zwar weiter gegen den IS, seien aber stark auf Unterstützung der Koalition gegen die Terrormiliz angewiesen. Die Türkei – die Teil der Koalition ist – betrachtet die YPG als Terrororganisation. In dem Bericht wird darauf verwiesen, dass die Türkei seit 2017 an keinen Bodenoperationen gegen den IS mehr teilgenommen habe.

Trumps Entscheidung zum Truppenabzug hatte nicht nur bei den Verbündeten Kritik ausgelöst, sondern war auch in den USA auf Unverständnis gestoßen. Verteidigungsminister James Mattis war daraufhin zurückgetreten. Zu einem möglichen Wiedererstarken des IS in Syrien sagte Trump am Sonntag in einem Interview des Senders CBS: “Wir werden zurückkommen, wenn wir müssen. Wir haben sehr schnelle Flugzeuge, wir haben sehr gute Frachtflugzeuge.” Zugleich betonte er, die USA würden Soldaten im Irak belassen, um von dort aus den Iran zu überwachen. Auch würden die Truppen vom Irak aus den IS bekämpfen, während die US-Soldatinnen aus Syrien “langsam” abzögen.

An diesem Mittwoch findet in Washington ein Außenministertreffen der
Anti-IS-Koalition statt, an dem auch Bundesaußenminister Heiko Maas
teilnimmt. Gastgeber ist US-Außenminister Mike Pompeo.

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