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Tübinger Oberbürgermeister: Boris Palmer will sich mit Grünen aussöhnen

Der Tübinger
Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat
angekündigt, sich weniger zu Flüchtlingsthemen zu äußern. “Ich
will dazu beitragen, mit meiner Partei wieder ein besseres Verhältnis
zu erreichen. Ich habe mir für 2019 wieder vorgenommen, das Thema
Migration beiseite zu lassen”, sagte Palmer
dem Redaktionsnetzwerk Deutschland
(RND). Mit umstrittenen
Positionen zur Flüchtlingspolitik
sorgt Palmer seit Längerem für
kontroverse Debatten innerhalb seiner
Partei. Unter
anderem schrieb er ein Buch mit dem Titel Wir können nicht allen
helfen
.

Der Oberbürgermeister will künftig auf Facebook auch mehr auf seine
Kritikerinnen und Kritiker eingehen. “Man
darf Menschen Fakten nicht einfach vor den Kopf knallen. Man muss
einen Rahmen schaffen, in dem sie bereit sind, sich Fakten
anzusehen”, sagte er.

Palmer und der Spiegel-Journalist
Hasnain Kazim hatten eine Woche lang ihre Facebook-Profile getauscht
und auf der Seite des jeweils anderen gepostet. Sie wollten
herausfinden, wie eine vermeintlich ähnlich denkende
Facebook-Anhängerschaft reagiert, wenn sie mit einer anderen Meinung
konfrontiert wird. Palmer zufolge hat sich das Experiment “sehr
gelohnt” und gezeigt, wie unterschiedlich Reaktionen im jeweiligen
Umfeld ausfallen.

So hatte Palmer in einem Post eine
Schlägerei von Asylbewerbern am Tübinger Bahnhof beschrieben.
Während
das auf seiner eigenen Seite mehr als 10.000 Nutzer teilten, war das
bei dem Tausch-Experiment auf Kazims Seite nur 23 Mal der Fall. “Die
Leute auf Kazims Seite empfinden solche Informationen als
unangenehm”, sagte Palmer. Die Leute hätten sich oft ein Ende des
Tauschs gewünscht. “Das zeigt, wie sehr Facebook das Gefühl
befördert, sich nur noch mit der eigenen Meinung
auseinanderzusetzen”, sagte Palmer.

Auch
Kazim zeigte sich von dem Experiment ernüchtert. Wie der Journalist auf
Spiegel Online schrieb, gab es auf Palmers Seite zwar einige
Follower, die ein “ernsthaftes
Interesse an einem Austausch hatten”. “Ein großer Teil aber wollte keine konstruktive Debatte”,
schrieb Kazim.

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