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Lebensräume: Wenn das Grauen gut aussieht

Der Mensch formt die Welt, wie es ihm passt. Brutale Eingriffe lassen sich aber auch perfekt inszenieren, zeigt der Fotograf Tom Hegen. Das soll nachdenklich machen.

2. Februar 2019, 17:20 Uhr

Ob dreckige Bergwerke, mächtige Staudämme, eingepferchte Äcker oder asphaltierte Straßen, die Wälder zerteilen: Der Raubbau am Planeten ist eines der Themen unserer Zeit. Dabei wirkt der menschliche Eingriff in Umwelt und Natur alles andere als ästhetisch. Dieses Motiv hat der Fotograf Tom Hegen in seinem Bildband Habitat – Vom Menschen geprägte Lebensräume (Kerber Verlag) ins Gegenteil verkehrt. Er inszeniert den Blick auf Deutschland von oben und verleiht teils brutalen Realitäten eine Ruhe und Anmut, die stutzig und nachdenklich machen. Bevor er sich in einen Helikopter setzte und die Landschaften fotografierte, plante Hegen jedes einzelne Bild über einen langen Zeitraum. Aus Gewalt am Boden wurde so kritische Schönheit von oben.

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