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Christoph Hein: “Das ist eine Denunziation”

Verharmlost der Schriftsteller Christoph Hein die DDR?

31. Januar 2019, 10:36 UhrEditiert am 31. Januar 2019, 10:36 Uhr

Christoph Hein: Der Schriftsteller Christoph Hein

Der Schriftsteller Christoph Hein
© Hendrik Schmidt/dpa

Der Schriftsteller Christoph Hein hatte sich vergangene Woche in der
Süddeutschen Zeitung

beklagt, dass sein Leben in Florian Henckel von Donnersmarcks Film
Das Leben der Anderen
(2006) entstellt worden sei. Er legte in einem Essay nahe, dass der Oscar-prämierte Film ihn selbst zum Thema mache. Donnersmarck, erklärt er, habe ihn 2002 zusammen mit dem Schauspieler Ulrich Mühe aufgesucht und ihn über sein Dramatikerdasein in der DDR ausgefragt. Während der Premierenfeier sei Hein dann stark verwundert gewesen: Der Held des Films sitze an einem Artikel über Selbstmorde, während er 1987 eine Anti-Zensur-Rede gehalten habe. Das allein sei nicht weiter problematisch, aber “alles, was ich ihm ein paar Jahre zuvor erzählt hatte, war von ihm bunt durcheinandergemischt und (…) sehr effektvoll melodramatisch neu zusammengesetzt worden”. Heins Wohnung sei in den 60er-Jahren verwanzt gewesen, der Film aber handle von den 80er-Jahren, wo der Staat “allein mit Repressionen seine Untertanen nicht mehr in den Griff” bekommen habe. Donnersmarck habe ein “Gruselmärchen” erschaffen, das nichts mit der Realität gemein habe. Weshalb Hein den Regisseur darum gebeten habe, ihn aus dem “Vorspann”, wo er erwähnt werde, zu löschen.

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