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Alexandre Benalla: Ex-Sicherheitsmitarbeiter spricht von Unterstützung durch Macron

Eine Audioaufnahme bringt neue Brisanz in den Fall von Alexandre Benalla, Ex-Sicherheitsmitarbeiter des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Das berichtet die französische Tageszeitung Le Monde. Gegen Benalla wird wegen Gewaltanwendung ermittelt und weil er unerlaubt Dienstabzeichen getragen haben soll. Die Aufnahme, die die französische Internet-Zeitung Mediapart verifiziert und veröffentlicht hat, stammt demnach aus einem Gespräch zwischen Benalla und Vincent Crase, der ebenfalls ein früherer Sicherheitsmitarbeiter Macrons ist. Damals, am 26. Juli 2018, bestand zwischen den beiden Männern ein gerichtliches Kontaktverbot.

In der Aufnahme sagt Benalla, Macron – den er als “Patron” bezeichnet – habe ihm eine Nachricht geschrieben. Darin habe Macron über Benallas Kritiker gesagt: “Du wirst sie fressen. Du bist stärker als sie, deshalb hatte ich dich bei mir.” Schon im Dezember hatte Benalla in einem Interview gegenüber Mediapart behauptet, dass er auch nach seiner Entlassung weiterhin in Kontakt mit Emmanuel Macron gestanden habe und sie sich beispielsweise über die Gelbwesten-Bewegung ausgetauscht hätten. Die französische Regierung dementiert bislang, dass ein Kontakt stattgefunden hat.

Trotz Suspendierung weiterhin im Dienst

Am 1. Mai 2018 wohnten Benalla und Crase als Beobachter einer Demonstration am Pariser Place de la Contrescarpe bei. Von diesem Tag existiert ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Benalla eine Frau und einen Mann bedrängt und auf sie einschlägt. Er trägt dabei einen Polizeihelm. Das Video wurde zunächst in den sozialen Netzwerken veröffentlicht, ohne dass Benallas Identität bekannt war.

Nachdem Le Monde Benalla am 18. Juli als den Mann im Video identifiziert hatte, eröffnete die französische Justiz ein Verfahren gegen ihn. Schon bevor der Fall öffentlich bekannt geworden war, hatte die französische Regierung Kenntnis davon gehabt. Bereits am 2. Mai wurde Benalla vom Kabinettsdirektor vom Dienst suspendiert. Trotzdem begleitete er Macron weiterhin bei öffentlichen Auftritten. Auch die Zusammenarbeit mit Crase hat die französische Regierung für beendet erklärt, gegen ihn läuft ebenfalls ein Ermittlungsverfahren.

Mitte Januar war Benalla von der französischen Polizei in Gewahrsam genommen worden. Seit seiner Entlassung im Juli soll er unerlaubt noch rund 20 Mal mit seinen Diplomatenpässen gereist sein. Auch wegen des Verdachts der Fälschung wird gegen ihn ermittelt. Im Rechtsausschuss des französischen Senats, der die Affäre untersucht, sagte Benalla, es sei ein Fehler gewesen, die Pässe zu benutzen.

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