/Ungarn: Streik in Ungarn legt deutsches Audi-Werk lahm

Ungarn: Streik in Ungarn legt deutsches Audi-Werk lahm

Audi in Ingolstadt kann zum Wochenbeginn keine Autos bauen. Am Montag und Dienstag könnten einige Tausend Autos der Baureihen A3, A4, A5 und Q2 nicht gebaut
werden, die Bänder stünden komplett still, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Mehr als 10.000 Beschäftigte müssen eine Zwangspause einlegen. Grund für den Produktionsausfall ist ein Streik im ungarischen Motorenwerk in Győr, durch den die Motoren fehlen, die in Deutschland verbaut werden.

Die Beschäftigten am Audi-Standort in Győr waren am Donnerstag in einen einwöchigen Streik
getreten und fordern 18 Prozent mehr Lohn, was einer Angleichung der Gehälter an das Niveau der Audi-Beschäftigten in West- und Mitteleuropa entspricht. Die IG Metall Bayern unterstützt den Streik und erklärte, die
ungarischen Mitarbeiter erhielten durchschnittlich 1.100 Euro brutto im
Monat, dabei seien die Lebenshaltungskosten in Ungarn vergleichbar mit denen in Westeuropa.

Den von den Streikauswirkungen betroffenen deutschen Audi-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schreibt der Konzern nach eigenen Angaben 40 Prozent der Ausfallzeit auf ihrem Zeitkonto gut. Ob am Mittwoch die Produktion wieder aufgenommen werden kann, sei jedoch noch unklar. Das hänge von den Verhandlungen in Ungarn ab.

Zunächst nur Ingolstadt betroffen

Das Werk
in Neckarsulm in Baden-Württemberg ist nach Angaben des Autokonzerns derzeit nicht betroffen, dort
seien bis Mitte der Woche ausreichend Motoren vorhanden. Auch in Brüssel, wo der vollelektrische Audi e-tron gebaut wird, laufe die Produktion gegenwärtig weiter.

In Győr werden Benzin-, Diesel- und neuerdings auch Elektromotoren gebaut – nicht nur für Audi,
sondern auch für andere Marken der VW-Gruppe.

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