/Venezuela: USA wollen finanziellen Druck auf Maduro verstärken

Venezuela: USA wollen finanziellen Druck auf Maduro verstärken

Das US-Finanzministerium
will den finanziellen Druck auf den venezolanischen Staatschef
Nicolás Maduro weiter erhöhen. Profitieren solle
der Oppositionsführer Juan Guaidó. Er hatte sich am Mittwoch
selbst zum Staatsoberhaupt ausgerufen und war von vielen westlichen Ländern anerkannt worden, allen voran von den USA.

“Die USA werden wirtschaftliche und diplomatische Maßnahmen
ergreifen, um sicherzustellen, dass wirtschaftliche
Transaktionen der venezolanischen Regierung, darunter auch jene,
die Staatsunternehmen und internationale Reserven betreffen,
vereinbar sind mit dieser Anerkennung”, teilte das
US-Finanzministerium am Freitag mit. Allerdings war nicht die
Rede davon, venezolanische Gelder und Konten in den USA
einzufrieren.

Das südamerikanische Land handelt vor allem mit Öl. Das
zum staatlichen venezolanischen Ölkonzern Petroleos de Venezuela
(PDVSA) gehörende US-Raffinerieunternehmen Citgo sei Eigentum
Venezuelas, betonte Staatschef Maduro am Freitag in Caracas. Das
Land wolle auch weiterhin Öl in die USA verkaufen. Insidern
zufolge arbeitet Citgo an Plänen, die verhindern sollen, dass
das Management abgesetzt wird und die Umsätze an eine
Oppositionsregierung umgeleitet werden.

Unterdessen bemüht sich der
selbst ernannte Übergangspräsident Guaidó, den Machtkampf mit Staatschef Nicolás Maduro auf der Straße zu gewinnen.
Für kommende Woche kündigte er eine weitere
Großdemonstration an. “Wir gehen wieder auf die Straße. Der Weg ist
klar: Ende der illegitimen Herrschaft, Übergangsregierung, freie Wahlen”, sagte Guaidó
am Freitag bei einer Kundgebung in Caracas vor jubelnden Anhängern.

Bedingungen für Gespräche mit Maduro

Er rief auch das Militär am
Freitag dazu auf, die Opposition zu unterstützen. “Soldaten, stellt euch
auf die Seite des venezolanischen Volkes.” Die mächtigen Streitkräfte hatten sich hinter Maduro gestellt.

Seine Anhänger
ermahnte Guaidó zur Geschlossenheit. “Das Regime will Zweifel säen und einen
Keil zwischen uns treiben, aber wir sind stärker als jemals zuvor”,
sagte er. “Venezuela ist aufgewacht, um seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Hier ergibt sich niemand.”

Zu
Verhandlungen mit Maduros sozialistischer Regierung sei er nur unter
bestimmten Bedingungen bereit. “Für einen falschen Dialog steht niemand
zur Verfügung”, sagte er. “Es wird nur über das Ende der unrechtmäßigen
Machtaneignung und freie Wahlen diskutiert.” Maduro hingegen erneuerte
sein Gesprächsangebot. “Ich bin bereit zum Dialog”, sagte er. “Ich stehe
zu meinem Wort.”

Mexiko hatte zuvor angeboten, in der Krise in Venezuela
zu vermitteln. Dazu müssten aber zuerst die Konfliktparteien ein
entsprechendes Gesuch stellen, sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador. Die Gespräche über eine friedliche Lösung des Machtkampfs
könnten dann auch in Mexiko stattfinden.

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