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Filmregisseur: Jonas Mekas gestorben

Der Filmemacher Jonas Mekas ist tot. Das teilte das von ihm gegründete
Anthology Film Archive auf Instagram mit. Demnach starb Mekas im Alter von 96
Jahren im Kreise seiner Familie.

Bekannt wurde Mekas, der als “Pate des amerikanischen Avantgardekinos” galt, war vor allem für seine Tagebuchfilme bekannt. Unter anderem Walden (1969), Lost, Lost, Lost
(1975), Reminiscences of a Journey to Lithuania (1972) und Zefiro Torna (1992). Im
Jahr 2000 zeigte der vierstündige Film As I Was Moving Ahead, Occasionally I
Saw Brief Glimpses of Beauty
Material, das Mekas zwischen 1970 und
1999 mit
seiner Bolex-Kamera aufgenommen hatte. Neben seinem filmerischen
Schaffen schrieb Mekas auch Lyrik. Er veröffentliche 20 Bücher.

Mekas arbeitete mit
Künstlern wie Andy Warhol, Yoko Ono, John Lennon, Salvador Dalí und sowie dem Litauer George Maciunas zusammen. 2017 wurden seine Filme auf der dokumenta 14 gezeigt.

Gründer der weltgrößten Sammlung von Avantgarde-Filmen

Mekas wurde 1922 im litauischen Semeniškiai geboren.
Im Zweiten Weltkrieg waren er und sein Bruder im nationalsozialistischen Arbeitslager Elmshorn inhaftiert. Nach dem Krieg konnten sie aufgrund der
sowjetischen Besatzung Litauens nicht in ihre Heimat zurückkehren und lebten
als Flüchtlinge in Deutschland.
Mekas studierte  Philosophie in Mainz, bevor er 1949 mit seinem Bruder
in die USA emigierte.

Nach seiner
Ankunft in New York kaufte er sich eine Kamera, begann sein Leben filmisch
zu dokumentieren und ab 1953 eigene Filme zu drehen. Seit 1954 brachte er die Zeitschrift Film Culture heraus, eine der
wichtigsten Filmpublikationen der USA. Aus dem von ihm gegründeten
Filmemacher-Zusammenschluss Film-makers’ Cooperative sowie der daran
angeschlossenen Film-Makers’ Cinematheque entstand 1970 das Anthology Film Archive. Dieses umfasst die weltgrößte Sammlung von Avantgarde-Filmen.

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