/Wirtschaftswachstum: Konjunktur in China fällt auf 28-Jahres-Tief

Wirtschaftswachstum: Konjunktur in China fällt auf 28-Jahres-Tief

Das chinesische Bruttoinlandsprodukt ist im vergangenen Jahr so gering gestiegen wie seit 28 Jahren nicht mehr. Dies geht aus Daten des nationalen Statistikamtes hervor, die die Behörde an diesem Montag veröffentlicht hat. Demnach wuchs Chinas Wirtschaft um 6,6 Prozent, lag damit zwar über der Regierungsprognose von 6,5 Prozent, aber unter den 6,8 Prozent des Vorjahres.

Dem niedrigen Wachstum liegen mehrere Ursachen zu Grunde. Zum einen fuhr die chinesische Regierung größere Infrastrukturmaßnahmen zurück, um so die hohe Staatsverschuldung einzudämmen. “Die Stimmungslage im Land hat sich grundsätzlich verändert”,
sagt Max Zenglein, Leiter des Programms
Wirtschaft beim China-Institut Merics. Das mache sich sowohl in einer größeren
Zurückhaltung aufseiten der Konsumenten als auch aufseiten privater
Unternehmen bemerkbar, die weniger investierten.

Zum anderen befindet sich China in einem Handelskonflikt mit den USA, in dem eine weitere Eskalation droht, sollte sich beide Staaten bis zum 1. März nicht einigen können. “Der Handelskrieg macht sich derzeit vor allem in einer wachsenden
Unsicherheit bemerkbar”, sagt Merics-Ökonom Zenglein. Schwächelnde Exporte und
Zurückhaltung bei Investitionen wirkten sich bereits auf das Wachstum
aus. “Richtig ernst dürfte es aber erst werden, wenn es bis März keine
Lösung gibt und es zu weiteren Zollerhöhungen kommt.”  

Anleger und Analysten befürchten, dass die Abschwächung in der Volksrepublik die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft zieht. Auch die exportabhängige deutsche Wirtschaft könnte leiden, vor allem die deutschen Autohersteller.

Allerdings hatte das KP-Regime in Peking bereits Gegenmaßnahmen angekündigt – darunter auch neue Investitionen in die Infrastruktur, vor allem in den weiteren Ausbau des Schienennetzes. Auch Steuererleichterungen für Haushalte und Unternehmen sollen die Konjunkturdaten verbessern helfen.

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