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USA: Früherer CIA-Agent Tony Mendez gestorben

Der durch seine spektakuläre Rettungsaktion von US-Diplomaten im Iran bekannt gewordene frühere CIA-Agent Tony Mendez ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er am vergangenen Samstag im Alter von 78 Jahren. Demnach starb der ehemalige Mitarbeiter des US-Auslandsgeheimdienstes in einem Heim für betreutes Wohnen in der Kleinstadt Frederick im US-Staat Maryland. Er hatte an Parkinson gelitten.

Zum Auslandsgeheimdienst CIA kam Mendez Mitte der Sechzigerjahre. Im Laufe seiner 25 Jahre langen Karriere arbeitete er verdeckt auf Schauplätzen des Kalten Krieges, etwa in der Sowjetunion. Er galt als Meister der Tarnung und hatte gemeinsam mit Kollegen anderen Geheimagenten geholfen, durch falsche Dokumente und Verkleidungen unerkannt zu bleiben, wie aus seiner ersten Biografie hervorgeht.

Eine seiner Operationen sollte Mendez Weltruhm einbringen. Zusammen mit anderen Beteiligten heckte er den Plan aus, mit dem sechs US-Diplomaten aus dem Iran fliehen konnten. Sie hatten sich 1979, nach der Geiselnahme in der US-Botschaft in Teheran, in die kanadische Botschaft retten können. Mendez sollte sie außer Landes bringen und dachte sich dafür die Produktion eines fiktiven
Science-Fiction-Films – Argo – aus und reiste für angebliche Vorbereitungen
der Dreharbeiten in den Iran. Am 27. Januar 1980 dann konnte er mit den sechs US-Diplomaten das Land verlassen, nachdem sich diese als Mitarbeiter der
Filmcrew ausgegeben und falsche kanadische Pässe bekommen hatten.

Lange war diese Aktion eher eine Randnotiz im Drama um die 52 Geiseln, die im Zuge der Islamischen Revolution 444 Tage lang festgehalten wurden. Dann aber diente die Episode 2012 als Vorlage für den Film Argo von Regisseur und Hauptdarsteller Ben Affleck. Der Film wurde im folgenden Jahr mit drei Oscars ausgezeichnet,
darunter dem für den Besten Film
.

Affleck bezeichnete Mendez nun auf Twitter als einen Mann mit “außergewöhnlichem Anstand, außergewöhnlicher Bescheidenheit und Freundlichkeit”. Er sei “so stolz darauf, mit ihm zusammengearbeitet und eine seiner Geschichten erzählt zu haben”.

Auch US-Außenminister und Ex-CIA-Chef Mike Pompeo würdigte Mendez. Dieser sei ein “echter amerikanischer Held” gewesen – und ein “unglaublich talentierter Geheimdienstoffizier”.

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