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Mali: Mindestens zehn Blauhelmsoldaten bei Angriff auf UN-Stützpunkt getötet

Bei einem Angriff auf einen UN-Stützpunkt im Mali sind mindestens zehn Blauhelmsoldaten aus dem Tschad getötet und 25 weitere verletzt worden, wie die UN-Friedensmission Minusma mitteilte. Die dschihadistische Gruppierung Al-Kaida im islamischen Maghreb reklamierte den Angriff für sich.

Ein Vertreter des Generalstabs der Friedensmission sagte, die Zahl der Opfer könne weiter steigen. Der Zustand einiger Verletzter sei beunruhigend. Minusma teilte mit, die Blauhelme hätten zahlreiche Angreifer getötet, nannte aber keine genauen Opferzahlen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, der Stützpunkt in Aguelhok sei von zahlreichen bewaffneten Angreifern attackiert worden. Die Soldaten hätten sich gegen den “komplexen Angriff” zur Wehr gesetzt. Guterres verurteilte die Attacke.

“Dieser komplexe und feige Angriff zeigt die Entschlossenheit der Terroristen, Chaos zu verbreiten”, sagte der UN-Chef in Mali, Mahamat Saleh Annadif. “Es braucht ein robustes, sofortiges und koordiniertes Vorgehen aller militärischen Kräfte, um die Gefahr des Terrorismus in der Sahelzone auszumerzen.”

Al-Kaida im islamischen Maghreb teilte laut der mauretanischen Nachrichtenagentur Al-Achbar mit, die Attacke sei als Reaktion auf den Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Tschad erfolgt.

Seit 2013 sind im Rahmen von Minusma 15.000 UN-Soldaten im Mali stationiert. Seitdem sind bereits mehr als 100 Soldaten getötet worden. Auch die Bundeswehr beteiligt sich an dem Einsatz zur Stabilisierung des westafrikanischen Landes. Die Soldaten sind zumeist in Gao stationiert, rund 400 Kilometer südlich von Aguelhok.

Vor allem im Norden des Landes, geprägt von der Sahara und der südlich angrenzenden Sahelzone, sind zahlreiche islamistische Gruppen aktiv, die nach dem Tuareg-Aufstand 2012 die Kontrolle übernommen hatten. Einige von ihnen haben Verbindungen zu Al-Kaida, andere zum “Islamischen Staat”. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück.

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