/Kinderlähmung: Pakistan startet erste landesweite Impfkampagne gegen Polio

Kinderlähmung: Pakistan startet erste landesweite Impfkampagne gegen Polio

Hustenattacken bis zum Erbrechen – seit 2013 ist der Keuchhusten bundesweit meldepflichtig. Ausgelöst wird die Krankheit zumeist durch den Erreger Bordetella pertussis, einem 0,8 x 0,4 Mikrometer großen Bakterium. Oft verläuft sie so mild, dass Infizierte gar nicht merken, dass sie krank sind. Die Gefahr: Die Infektion wird nicht erkannt und unbemerkt auf Säuglinge durch Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Die wiederum trifft der Erreger schwer, er kann zu Krampfanfällen und Bluthochdruck führen, gar lebensgefährlich sein (Clin Microbiol Rev: Mattoo & Cherry, 2005 / Chest: Hartzell & Blaylock, 2014).

Wer sollte geimpft sein? Mütter geben keine Leihimmunität weiter, auch kann der Körper sich nicht merken, dass er schon einmal erkrankt ist, weshalb der Erreger immer wieder zuschlagen kann. Empfohlen ist die Impfung entsprechend für Eltern und ihre Kinder.

Wann? Die Grundimmunisierung besteht aus vier Teilimpfungen: ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat, mit vollendetem dritten Lebensmonat, ab dem vollendeten vierten Lebensmonat und die letzte gegen Ende des ersten Lebensjahres (11.-14. Lebensmonat). Die Impfung soll dann im Alter von fünf bis sechs Jahren und im Alter von neun bis 17 Jahren aufgefrischt werden.

Üblicherweise impfen Ärzte Säuglinge mit einem Sechsfachimpfstoff. Die Kombination schützt gleichzeitig vor Tetanus, Diphtherie, Polio, Hib und Hepatitis B. Dies ist für das Immunsystem kein Problem und zusätzlich müssen Kinder nicht unnötig viele Spritzen bekommen. Das spart Zeit, Schmerz und Nerven.

Gibt es Risiken? Eine Zusammenfassung der Weltgesundheitsorganisation zeigt: Die meisten Kinder zeigen keine Reaktionen auf die Impfung. Wenn sie welche haben, sind sie gering. Dazu zählen Schwellungen an der Einstichstelle, Erbrechen oder Fieber, die bei einem von vier Kindern auftreten. Nach ein bis drei Tagen klingt das wieder ab.

In seltenen Einzelfällen treten Nebenwirkungen auf. Beispiel: Bei weniger als einem von 10.000 geimpften Säuglingen kann es zu einem Fieberkrampf kommen. Wird ein Kombinationsimpfstoff genutzt, weichen die Impfreaktionen und Nebenwirkungen nur bedingt ab.

Mitte der Siebzigerjahre hatten britische Forscher die Vermutung geäußert, einige Impfstoffe könnten zu neurologischen Schäden führen. Doch eine Folgestudie, die auf denselben Daten basierte, hat das nicht bestätigt (BMJ: Miller, David, et al., 1993). Vielmehr hat bis heute keine Studie einen solchen Zusammenhang gezeigt (bspw. The Pediatric infectious disease journal: Ray, Paula, et al., 2006).

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