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CDU-Politiker: Elmar Brok kandidert nach 39 Jahren nicht wieder für EU-Parlament

Der CDU-Politiker Elmar Brok verzichtet auf eine Kampfkandidatur um sein Mandat im Europaparlament. “Ich kandidiere nicht”, sagte der 72-Jährige dem Westfalen-Blatt mit Blick auf die
Landesvertreterversammlung der nordrhein-westfälischen CDU am kommenden
Samstag. Brok ist der dienstälteste Abgeordnete des EU-Parlaments und Brexit-Beauftragter der konservativen EVP-Fraktion. Seit 1980 hat er bei jeder Europawahl für die CDU kandidiert.

“Ich habe meiner Familie, die mein berufliches Leben 45 Jahre lang
ertragen hat, noch etwas zurückzugeben”, sagte Brok der Rheinischen Post. Daher habe er sich auch aus privaten
Gründen entschieden, nicht erneut anzutreten. “Ich möchte auch mal ein
Wochenende frei haben.”

Brok hätte noch für einen der ersten sechs Listenplätze für die
Europawahl antreten können. Der CDU-Landesvorstand in Nordrhein-Westfalen hatte ihn nicht wieder für die kommende Europawahl aufgestellt. Bei einer Sitzung Anfang Januar hatten die 37 Mitglieder des
Landesvorstandes mehrheitlich gegen einen Listenplatz für Brok gestimmt –
entgegen dem Vorschlag des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten
und CDU-Landesvorsitzenden Armin Laschet. Brok unterlag in der Abstimmung dem CDU-Politiker Stefan Berger.

Noch vor einer Woche hatte Brok im Interview mit ZEIT ONLINE trotz des parteiinternen Widerstands erklärt, sich “möglicherweise” wieder zur Wahl stellen zu wollen. “Die Europäische Union liegt mir am
Herzen, ich glaube, ich kann noch etwas zu ihrem Erfolg in einer
schwierigen Phase beitragen”, sagte er. Die Frage nach den politischen Ideen und dem Einfluss eines Abgeordneten sei nicht vom Alter abhängig. “In einem europäischen Parlament sollten
alle Generationen vertreten sein.”

Brok gilt dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Parlamentarier in Brüssel als einflussreicher Politiker. In Berlin wurde er als
Unterstützer von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wahrgenommen. Zuletzt
hatte sich unter anderem EU-Kommissionschef Jean Claude Juncker für
seinen Verbleib im Europaparlament stark gemacht.

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