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Bundesliga-Rückschau: So einfach ist Dortmund nicht zu jagen

Wer spielte wie gegen wen?

Die meisten ♥ schenkten Sie, liebe Abonnentinnen und Abonnenten, den Borussen aus Dortmund, die wenigsten den Bayern. Sie haben einfach kein Herz für die Kleinen.

Welches Spiel durften Sie auf keinen Fall verpassen?

Stuttgart gegen Mainz (2:3). Lange ging nichts beim VfB. Die Verteidiger waren mit den wuchtigen Angreifern der Gäste überfordert, die Stürmer mit den generellen Anforderungen an ihren Beruf. Spätestens, als nach einer Ecke sogar das 0:3 durch den Mainzer Abwehrmann Alexander Hack fiel, ließen die Schwaben und Schwäbinnen auf den Rängen ihren Ärger raus. So forderten manche den Rauswurf des Vereinschefs Wolfgang Dietrich, andere gingen noch vor der 83. Minute schimpfend nach Hause. Des gohd doch uff koi Kuahhaud nedd!

Sie verpassten die große Schlussoffensive ihrer Mannschaft, die exakt dann einsetzte. Der VfB, bis dahin harm- und arglos wie eine Maus, schoss kurz hintereinander zwei Tore und hätte in den wenigen Minuten tatsächlich noch zwei, drei weitere schießen können, die Mainzer aber auch noch eins. Die letzten zehn Minuten dieses lange quälenden Ereignisses hatten die Dynamik von Handball.

Welches Spiel konnten Sie mit gutem Gewissen verpassen?

Hannover gegen Bremen (0:1). Es kann nur besser werden – damit hatten sich die Niedersachsen nach einer fürchterlichen Hinrunde trösten wollen. Doch das erste Rückrundenspiel lieferte ein Indiz dafür, dass es entgegen dem Wahrheitsgehalt dieser dämlichen Floskel auch genauso schlecht weitergehen kann, vielleicht sogar noch schlechter. Werder war klar überlegen, zählte 14 Torschüsse, bloß Unkonzentriertheiten vor dem Tor sowie der Keeper Michael Esser, Hannovers einziger Glanz, verhinderten einen höheren Sieg. Und die nächsten Gegner von 96 heißen Dortmund und Leipzig. Im alten Jahr gab Martin Kind dem Trainer André Breitenreiter noch eine Jobgarantie. Nun scheint sie zu enden, gehandelt werden nun Markus Gisdol und, wieder mal, Mirko Slomka.

Andererseits, man weiß gar nicht, wer aus der Abstiegszone am Wochenende das ernüchterndste Ergebnis erlitten hat. Augsburg unterlag zu Hause dem Aufsteiger Düsseldorf kurz vor dem Ende. Stuttgart zeigte sich bis zur kuriosen, furiosen Schlussphase den Mainzern nicht im Ansatz gewachsen. Und Nürnberg wurde bei 1:3 von der Hertha noch verschont. Die letzten vier verloren nicht nur alle ihre Spiele, sondern auch den Anschluss ans Mittelfeld, weil die Teams, die in der Tabelle vor ihnen stehen, größtenteils gewannen.

Wer stand im Blickpunkt?

Leon Goretzka und Kevin Vogt, die zwei prägenden Figuren des Auftaktspiels Hoffenheim gegen Bayern. Technisch stark, passsicher, sehr gute Raumaufteilung – die Bayern präsentierten sich in der ersten Halbzeit bereit für das Titelrennen und ließen die Gegner laufen. Die zwei Tore zur hochverdienten 2:0-Führung schoss Goretzka, der diesmal eine offensivere Position einnahm.

Hoffenheim legte eine sauschlechte erste Hälfte hin. Nicht unbeteiligt daran war der Abwehrchef Vogt. Vor dem ersten Tor ließ er zunächst Robert Lewandowski entwischen, dann lenkte er Goretzkas im Prinzip ungefährlichen Nachschuss ins Netz. Auch vor dem zweiten Tor fehlte Vogt die Orientierung, den Konter der Bayern hätte er entschärfen, vielleicht gar unterbinden können. Doch erkannte er nicht den Raum, in dem es gefährlich wurde. In der zweiten Halbzeit war die TSG immerhin mindestens ebenbürtig. Ádám Szalai hatte sogar das 2:2 auf dem Kopf. Doch die schwächer werdenden Bayern konnten erneut zuschlagen. Sie bleiben auf der Pirsch.

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