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Berufliche Veränderung: Weiter, immer weiter

Verletzung, Neugierde, der Traum vom Aufstieg – es gibt viele Gründe, sich beruflich zu verändern und Neues zu lernen. Drei Werdegänge

21. Januar 2019, 17:42 UhrEditiert am 21. Januar 2019, 17:42 Uhr

Berufliche Veränderung: Tobias Rau wechselte vom Spielfeld ins Klassenzimmer.

Der ehemalige Nationalspieler Tobias Rau wechselte vom Spielfeld ins Klassenzimmer.
© Anna-Kristina Bauer für DIE ZEIT

Eines meiner besten und schönsten Fußballspiele war gegen Schottland im Jahr 2003,
EM-Qualifikation. Ich stand für das deutsche Team im Mittelfeld, der Trainer war damals Rudi Völler. Wir gewannen 2 : 1, ich konnte 90 Minuten durchspielen. Sechs Jahre später habe ich
mich dazu entschlossen, meine Karriere zu beenden und ein Lehramtsstudium zu beginnen. Mein
Körper war einfach nicht für den Profifußball geeignet, ich wurde immer wieder von
Verletzungen geplagt. Vom ersten Moment an war ich zufrieden mit meiner Entscheidung, Lehrer
zu werden. Es hat mich glücklicher gemacht. Ich bereue nichts und würde es genau so wieder
machen. Dennoch habe ich damals wochenlang gegrübelt. Ich war 27 Jahre alt und hatte noch die
Option, in einen Zweitliga-Verein oder ins Ausland zu wechseln. In der Uni war ich dann einer
der Älteren, es war eine riesige Umstellung. Das Leben im Hörsaal ist ja auch ein ganz anderes
als auf dem Fußballfeld. Im Profisport wird dir vieles organisiert, man lernt nicht unbedingt,
wie Selbstständigkeit funktioniert. Viele Fußballer haben große Schwierigkeiten, in das reale
Leben einzutauchen. Ich hatte damit aber zum Glück keine Probleme.

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