/Kolumbien: Präsident erklärt Friedensgespräche mit ELN-Guerilla für beendet

Kolumbien: Präsident erklärt Friedensgespräche mit ELN-Guerilla für beendet

Nach dem schweren Bombenanschlag mit 21 Toten auf eine Polizeiakademie in Kolumbien hat die Regierung harte Maßnahmen gegen die linke Guerillaorganisation ELN angekündigt. Die im Zuge der Friedensgespräche ausgesetzten Haftbefehle gegen die Führungsriege der Rebellengruppe würden wieder in Kraft gesetzt, sagte Präsident Iván Duque bei einer Fernsehansprache am Freitag. Er bat die Regierung von Kuba, die zehn Unterhändler der ELN
auszuliefern, die im Rahmen eines Friedensprozesses auf der Insel gelebt
haben.

“Wir werden nicht ruhen, bis wir alle Täter und Drahtzieher zur Rechenschaft gezogen haben”, sagte Duque weiter. Der Attentäter, ein langjähriges Mitglied und Sprengstoffexperte der ELN, kam bei dem Anschlag ums Leben. Ein Verdächtiger wurde nach dem Attentat in Bogotá festgenommen.     

Am Donnerstag waren bei einem Anschlag auf eine Polizeischule in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá mindestens 21 Menschen getötet und 68 weitere verletzt worden. Es
handelte sich um das folgenschwerste Attentat in der Hauptstadt seit 16
Jahren. Kurz nach einer Zeremonie zur Beförderung von Kadetten hatte ein Mann ein mit Sprengstoff beladenes Auto auf das Gelände der Polizeiakademie General Santander im Süden der Millionenstadt gefahren und explodieren lassen. Die Regierung machte die ELN für den Anschlag verantwortlich.

Kolumbien – Viele Tote bei Anschlag auf Polizeischule in Bogotá
Bei einem Bombenanschlag sind in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá mindestens 21 Menschen gestorben. Der Täter soll der linksextremen ELN-Guerilla angehören.

© Foto: John Wilson Vizcaino/AP/dpa

Die
Friedensverhandlungen mit der ELN sind seit Monaten ausgesetzt. Duque
hatte den Rebellenführern bis zuletzt aber erlaubt, in Kuba zu bleiben.

Auch FARC kritisierte Anschlag

Das Nationale Befreiungsheer (ELN) ist die letzte aktive
Rebellengruppe des lateinamerikanischen Landes. Duques Vorgänger Juan Manuel Santos hatte den jahrzehntelangen Guerilla-Krieg mit den
linksgerichteten Rebellen der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens
(Farc) im November 2016 mit einem Friedensabkommen beendet. Die
Farc-Kämpfer gaben daraufhin ihre Waffen ab und wandelten sich in eine
politische Partei um. Auch die Farc-Partei kritisierte den Anschlag.

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