Jetzt wird die englische Geschichte modernisiert: Josie Rourkes Film “Maria Stuart, Königin von Schottland”
18. Januar 2019, 10:15 UhrEditiert am 18. Januar 2019, 10:15 Uhr
Neuester Feminismus oder ältester Kitsch? Josie Rourkes Film über Maria Stuart, deren Kampf mit Elisabeth I. um den englischen Thron seit Schiller ungezählte Male
dramatisiert worden ist, zeigt die beiden Königinnen jetzt jedenfalls als weibliche
Schmerzensfiguren in einer von Männern dominierten, von männlicher Gewalt und Mordlust
deformierten Umgebung. Kaum schimmert etwas durch von Elisabeths politischem Genie und Marias
kalter Begabung zu Intrige und erotischer Manipulation. Sie sind nun Opfer in erster Linie und
selbst in ihrem Hochmut und Stolz, um dessen Darstellung sich die Schauspielerinnen Saoirse Ronan (Maria) und Margot Robbie (Elisabeth) redlich bemühen, scheinen sie als bloß
Reagierende, als Objekte, nicht Subjekte des historischen Geschehens.
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