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Wallfahrt in Äthiopien: Der Weg nach Lalibela

Der österreichische Fotograf Florian Rainer begleitete äthiopische Pilger in der orthodoxen Weihnachtszeit auf ihrer spirituellen Wallfahrt. Die Strecke führt über 1.000 Kilometer durch steiniges Hochland. An ihrem Ende: das äthiopische Jerusalem. Ein Reisetagebuch

Wallfahrt in Äthiopien: Pilger auf dem Weg zu den heiligen Quellen in der Nähe des Ortes Bilbala.

Pilger auf dem Weg zu den heiligen Quellen in der Nähe des Ortes Bilbala.
© Florian Rainer/Anzenberger Agency

Die reiche Kultur Äthiopiens verschwindet allzu oft hinter den
Schreckensmeldungen über Dürreperioden, Hungerkatastrophen und Bürgerkriegen. Als ich das Land
mit meiner Kamera zum ersten Mal bereiste, spürte ich bald, dass unsere westliche Perspektive
vorrangig die entwicklungspolitischen Probleme in den Blick nimmt. Doch mit der Archaik dieses
uralten Landes hat sich eine Spiritualität erhalten, die uns etwas über die Anfänge der
Christenheit lehren kann. Die Ursprungslegende zeugt bereits davon: Es war die Königin von
Saba, Makeda, die mit dem weisen Salomo in Jerusalem den gemeinsamen Sohn Menelik zeugte, den
Stammvater der äthiopischen Könige. Dieser habe später die Bundeslade mit den mosaischen
Gesetzestafeln aus Jerusalem nach Äthiopien gerettet. Mehr als 700 Jahre lang, von 1270 bis
1975, baute die Königsdynastie der Salomoniden ihre Herrschaft auf diesem Gründungsmythos
auf.

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