/Thomas Oppermann: “Der Bundestag muss kleiner und weiblicher werden”

Thomas Oppermann: “Der Bundestag muss kleiner und weiblicher werden”

Das Parlament hat so viele Mitglieder wie nie, davon ist aber nur jedes dritte eine Frau. Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann fordert deshalb eine Wahlrechtsreform.

Thomas Oppermann: Der Deutsche Bundestag

Der Deutsche Bundestag
© Michele Tantussi/Getty Images

Vor der Feierstunde des Bundestags zu 100 Jahren Frauenwahlrecht an diesem Donnerstag hat sein Vizepräsident Thomas Oppermann
eine umfassende Reform des Wahlrechts gefordert. “Der Bundestag muss
kleiner und weiblicher werden“, sagte der SPD-Politiker der Welt. “Das
können wir mit einem großen Wurf erreichen, einer Reform des
Wahlrechts, die beide Probleme gleichzeitig löst.” Diese sollte erst zur
übernächsten Bundestagswahl in Kraft treten, sodass sich alle
Beteiligten langfristig auf die neue Regelung einstellen könnten.

Oppermann
schlug konkret vor, die Zahl der Wahlkreise von jetzt 299 auf künftig
120 zu reduzieren, dafür aber in jedem Wahlkreis jeweils einen Mann und eine Frau direkt wählen zu lassen. “Die Optionen des
Wählers werden also erweitert: Er kann einen Mann, eine Frau und eine
Partei wählen. Wir hätten also quasi ein Drei-Stimmen-Wahlrecht”, sagte
der SPD-Politiker. Die Zahl der Abgeordneten würde somit
abnehmen. Durch weniger Wahlkreise gäbe es außerdem
einen Puffer, mit dem fast alle Überhang- und Ausgleichsmandate
abgedeckt werden könnten.

Der Bundestag zählt derzeit mehr als 700 Sitze – so
viele wie nie zuvor. Der Frauenanteil ist im Vergleich zur vorherigen
Wahlperiode gesunken. Nicht einmal jedes dritte Mitglied des Bundestags ist derzeit eine Frau.

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