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Dienstwagen: Steuerparadies hinterm Lenkrad

Viele
Selbstständige und Angestellte mit Dienstwagen verschenken jedes Jahr
bares Geld. Weil die Anforderungen an ein Fahrtenbuch hoch sind und
die erforderliche penible Buchführung mühsam ist, versteuern viele
ihr betrieblich genutztes Fahrzeug nach der Ein-Prozent-Methode. Das
heißt: Sie müssen ein Prozent des Bruttolistenpreises pro Monat als
zusätzliche Einnahmen versteuern.

Da
kommen schnell mehrere tausend Euro im Jahr zusammen, denn schon ein
gut ausgestattetes Fahrzeug der Kompaktklasse überschreitet mit
einigen sinnvollen Extras schnell die 30.000-Euro-Marke. Dazu kommen
monatlich 0,03 Prozent des Bruttolistenpreises je
Entfernungskilometer für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte.

Womöglich
lohnt es sich also finanziell, seine Fahrten für den Fiskus zu
dokumentieren. Ein Fahrtenbuch mit Stift im Auto zu führen, ist
allerdings umständlich. Als Alternativoption haben wir eine
kostenpflichtige App ausprobiert, doch sie erforderte viele
umständliche Eingaben und sorgte bei der Übertragung auf den
Rechner für einige Datenfehler.

Geeignet für Flottenmanagement

Besser
geht das mit Werkslösungen. Vor einigen Jahren bereicherte BMW
seinen inzwischen für alle Modellreihen verfügbaren Onlinedienst
ConnectedDrive um ein digitales Fahrtenbuch. Es nutzt die SIM-Karte,
die wegen des automatischen Notrufs ohnehin in den Fahrzeugen
integriert ist, und steht über eine Cloud via Webbrowser mit dem
Rechner der Nutzerin in Verbindung. Dort laufen, sofern sie den
kostenpflichtigen Onlinedienst gebucht hat, alle Fahrzeugdaten wie
Kilometerstand, Reichweite, Fehlermeldungen und Wartungstermine
automatisch zusammen. Wer das Onlinefahrtenbuch dazubucht, bekommt
jede Fahrt gemäß der steuerlichen Vorschriften aus seinem Fahrzeug
übermittelt, sofern die Ortungsdienste aktiviert sind.

Bereits
im Auto kann der Fahrer seinen eigenen Namen respektive weitere
Nutzer oder Nutzerinnen anlegen und bei Fahrtantritt einfach
auswählen. Im Pop-up-Menü lässt sich angeben, ob es sich um eine
Dienstfahrt, eine Fahrt zwischen Wohnung und Arbeitsplatz oder um
eine Privatnutzung handelt. Wer mag, kann auch seine bevorzugten
Ziele im Fahrzeug eingeben und für bequemen Abruf im
Wiederholungsfall automatisch abspeichern.

Bequemer
als das Gefummel im Fahrzeug ist natürlich die spätere Eingabe am
PC oder Mac über den Webbrowser – wobei aus rechtlichen Gründen
sämtliche Änderungen fälschungssicher dokumentiert werden. Dort
merkt sich der ConnectedDrive-Dienst ebenfalls häufige Ziele und
Fahrtgründe, was die Vervollständigung der Angaben spürbar
erleichtert. Nach dem Bestätigen der einzelnen oder zu Touren
zusammengefassten Fahrten sind keine Korrekturen mehr möglich, aber
zur Übersicht kann man sich beliebig viele individuelle Berichte als
PDF abspeichern. So kann man sich jederzeit den schnellen Überblick
über das Verhältnis privater zu betrieblicher Nutzung verschaffen.

Wer
sein Fahrzeug überwiegend geschäftlich nutzt, kann damit legal und
bequem Steuern sparen. Außerdem lässt sich der
ConnectedDrive-Account für mehrere zugeordnete BMW-Fahrzeuge
gemeinsam nutzen – zusammen mit dem Onlinefahrtenbuch das perfekte
Tool zum Flottenmanagement kleiner Betriebe. Schließlich hat man,
neben dem aktuellen Fahrzeugstandort, gleichzeitig immer den
Wartungsbedarf jedes Fahrzeugs im Blick.

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