/Berlin Volleys mit Spaß an der Dominanz

Berlin Volleys mit Spaß an der Dominanz

Cedric Enard stand mit verschränkten Armen und strengem Blick in seinem dunklen Anzug am Spielfeldrand. Der Trainer des Berliner Volleyball-Bundesligisten BR Volleys sah entschlossen aus. Er habe zuletzt mit seiner Mannschaft genug geredet, hatte der Franzose jüngst wissen lassen. Jetzt müsse sein Team liefern. Das taten die BR Volleys dann auch zum Start ins Jahr 2019. Am Freitagabend besiegten sie vor rund 4400 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle die Gäste aus Bühl klar mit 3:0 (25:18, 25:21, 25:16). Bei all den Problemen, die die Volleys derzeit plagen, war dies immerhin der dritte Erfolg in Serie. Der Deutsche Meister kletterte in der Tabelle damit vorerst auf den dritten Rang hinter Haching und Friedrichshafen. „Wir haben heute aggressiv und attraktiv gespielt“, sagte Volleys-Manager Kaweh Niroomand.

Apropos Probleme: Auch gegen Bühl vermisste Enard wieder ein paar wichtige Spieler. Außenangreifer Moritz Reichert fehlte wegen einer Bauchmuskelverletzung und auch Libero Nicolas Rossard konnte wegen eines gebrochenen Fingers immer noch nicht spielen. Doch die Gäste aus dem badischen Bühl spielen qualitativ in einer anderen Liga als die Volleys. Letztere verschlugen zunächst ein paar Bälle, aber sehr schnell wurde der Unterschied deutlich. Und spätestens als Volleys-Ersatzlibero Dustin Watten einen vermeintlich unerreichbaren Ball eben doch noch erreichte und sein Kollege Adam White kurz darauf den Punkt zum 16:10 machte, fanden die Berliner ihren Spaß an diesem Spiel. Der strenge Enard ballte nach der Aktion die Fäuste und die Zuschauer machten großen Lärm mit ihren Klatschpappen.

Im ersten Satz zogen die Volleys schnell davon

Auf der anderen Seite bekamen die Gäste ihre Annahme selten in den Griff. Bühls Libero Tim Stöhr ist eigentlich Außenangreifer. Doch weil der etatmäßige Spieler auf der Position – Tomas Ruiz – verletzt ist und offenbar bei den Bühlern kein Geld für eine Nachverpflichtung vorhanden war, muss Stöhr selbst nun die Bälle annehmen. Gegen die Volleys ging das selten gut.

Im ersten Satz zogen die Volleys schnell davon. Im zweiten hakte es bei den Berlinern, ehe Diagonalangreifer Kyle Russell ein paar phänomenal harte Aufschläge ins Feld des überforderten Gegners schmetterte. Überhaupt waren Russell sowie der gewitzt aufspielende Samuele Tuia die bestimmenden Figuren. Auch im letzten Durchgang hatten die Volleys Spaß an der Dominanz. Genauso übrigens wie die Zuschauer, die den Lärmpegel bis zum letzten gespielten Ball konstant hoch hielten.

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