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Sachsen-Anhalt: André Poggenburg tritt aus der AfD aus

Der Politiker und ehemalige Landeschef der AfD in Sachsen-Anhalt André Poggenburg verlässt die Partei offenbar. AfD-Bundesvorstandsmitglied Kay Gottschalk bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass Poggenburg seinen Austritt erklärt habe.

Im März 2018 war Poggenburg als Partei- und Fraktionschef der AfD in Sachsen-Anhalt zurückgetreten. Zuvor war er für mehrere Reden kritisiert worden. So hatte er beispielsweise in einer Rede am Aschermittwoch Mitglieder der Türkischen
Gemeinde in Deutschland als “Kümmelhändler” und “Kameltreiber”
diffamiert. Der Bundesvorstand der AfD hatte Poggenburg erst vor wenigen Tagen für die Dauer von zwei Jahren für alle Ämter gesperrt. Zum neuen Jahr hatte Poggenburg auf Twitter “den Mitbürgern unserer
Volksgemeinschaft ein gesundes, friedliches und patriotisches 2019” gewünscht.

Plant Poggenburg die Gründung einer neuen Bewegung?

Über den Grund für Poggenburgs Austritt aus der AfD gibt es Spekulationen, dass Poggenburg eine neue Partei gründen möchte. Spiegel Online zitierte dazu Egbert Ermer, den ehemaligen Chef des AfD-Kreisverbands Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Vertrauten Poggenburgs: “Das Projekt Parteigründung geht heute
los.” Geplant sei eine “mitteldeutsche Bewegung”, mit Zweigen in
Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Nach Angaben von Rolf Süssmann, Vorstandsmitglied im AfD-Kreisverbands Sächsische Schweiz-Osterzgebirg, sei Ermer ebenfalls aus der AfD ausgetreten. Drei weitere AfD-Mitglieder des Kreisverbandes hätten die Partei mit ihm verlassen. 

Eine neue Gruppierung Poggenburgs könnte Berichten zufolge den Namen “Die Nationalkonservativen” bekommen. Die Gruppierung soll sich an unzufriedene AfD-Mitglieder vom rechten Flügel richten. Poggenburg wie auch Ermer sollen seit Längerem engen Kontakt zur fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung pflegen.

In Sachsen, Thüringen und Brandenburg finden im Herbst dieses Jahres Landtagswahlen statt.

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