/Frank Magnitz: Polizei prüft Bekennerschreiben zu Angriff auf Bremer AfD-Chef

Frank Magnitz: Polizei prüft Bekennerschreiben zu Angriff auf Bremer AfD-Chef

Die Bremer Polizei prüft die Echtheit eines kurzzeitig im Internet aufgetauchten angeblichen Bekennerschreibens zum Angriff auf den AfD-Landeschef und Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz. Für die Tat verantwortlich gezeigt habe sich eine Gruppe mit dem Namen “Antifaschistischer Frühling”, die in Bremen bisher aber nicht in Erscheinung getreten sei, teilte die Polizei mit. Die Aktivisten hätten erklärt, Magnitz “von seinem faschistischen
Gedankengut” befreien zu wollen.

Experten halten das Schreiben für fragwürdig. Aus Sicherheitskreisen hieß es nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur, an der Authentizität der Botschaft, die auf einer offen
zugänglichen Seite gepostet worden sei, bestünden erhebliche Zweifel.

Magnitz
selbst macht Linksradikale für den auf ihn verübten Angriff verantwortlich. “Der Anschlag trägt die Handschrift von Linksextremisten”, sagte Magnitz der Welt. Um einen Raubüberfall handele es sich “definitiv nicht”. Entgegen
polizeilichen Erkenntnissen sprach Magnitz weiter von einem “Mordanschlag”.

Der Politiker war nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Montagabend von insgesamt drei unbekannten Männern von hinten angesprungen worden. Daraufhin stürzte er und schlug ungebremst mit dem Kopf auf. Die Behörde geht davon aus, dass Magnitz’ Verletzungen allein dem Sturz geschuldet
sind. Damit widersprach sie einer ersten Darstellung der Bremer AfD.

Der Landesverband hatte kurz nach der Tat in einer Pressemitteilung erklärt, Magnitz
sei mit einem “Kantholz” bewusstlos geschlagen sowie am Boden liegend
weiter mit Tritten gegen den Kopf traktiert worden. Demnach hörten die
Täter erst damit auf, als ein Handwerker eingriff. Diese Darstellung relativierte die AfD dann aber wieder. Der Begriff “Kantholz” sei von einem der Bauarbeiter
genannt worden, der Mann sei aber bisher nicht wieder aufgetaucht, sagte AfD-Landesvize Thomas Jürgewitz den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Steinmeier: Keine Instrumentalisierung politischer Gewalt

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte während seines Neujahrsempfangs mit Blick auf die Attacke gegen Magnitz: “Politische
Gewalt, aus welcher Ecke und gegen wen auch immer, können wir niemals
dulden.” Dies gelte für rechts wie links motivierte Gewalt
gleichermaßen.

Jeder Angriff auf eine Parteiversammlung, eine
Bürgermeisterin oder einen Abgeordneten sei ein Angriff auf den Rechtsstaat, sagte Steinmeier dem Redemanuskript zufolge. “Genauso wünsche ich
mir, dass ein Angriff wie in Bremen nicht instrumentalisiert wird, um
Gräben noch tiefer zu graben.”

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