/Migration: Tausende Migranten kehren aus Griechenland in ihre Heimat zurück

Migration: Tausende Migranten kehren aus Griechenland in ihre Heimat zurück

Mehr als 12.700 Migranten und Migrantinnen sind 2018 aus Griechenland
in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Das teilte die griechische Polizei
mit. Allein im Dezember seien es fast 800 Menschen
gewesen. Sie seien vor allem nach Albanien, in den Irak, den Iran und
nach Georgien zurückgekehrt.

Die Rückführungen finden in enger
Kooperation mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM)
statt. Die IOM bietet den Migranten eine Rückreise unter dem Schutz der
Sicherheitsbehörden. Bevor die Menschen ins Flugzeug steigen,
bekommen sie zudem zwischen 500 und 1.500 Euro Starthilfe für das Leben
in ihren Heimatstaaten.

Die Hilfsorganisation Oxfam kritisierte die Lebensbedingungen von Schwangeren,
unbegleiteten Kindern und Überlebenden von Folter in den griechischen Lagern. Hunderte Schutzbedürftige seien in
den Zeltstädten auf den Inseln der östlichen Ägäis weitgehend auf sich
allein gestellt, heißt es in einem Bericht.
Es fehle an medizinischem Personal und warmem Wasser. Zudem hätten
winterliche Regenfälle die Lager in matschige Sümpfe verwandelt.

Griechische Regierung bemüht sich um Verbesserung der Situation

Die
griechische Regierung und die anderen EU-Staaten müssten ihrer
Verantwortung gerecht werden, forderte Oxfam. Im
sogenannten Hotspot-Lager Moria auf der Insel Lesbos lebten fast doppelt
so viele Menschen wie ursprünglich vorgesehen. Insbesondere geschwächte
Asylsuchende müssten schnellstmöglich auf das Festland gebracht werden.

Außerdem dürfe Griechenland mit der
Herausforderung nicht alleingelassen werden
, fordert Oxfam. Es gelte, die
Asylsuchenden fairer auf die EU-Staaten zu verteilen. Die
Staatengemeinschaft kann sich jedoch schon seit Jahren nicht auf eine
verbindliche Quote zur Verteilung von Flüchtlingen auf alle Länder
einigen.

Die Sprecherin für Migration und Integration der
Linksfraktion im Bundestag, Gökay Akbulut, warf der Bundesregierung
Untätigkeit vor und forderte die Schließung der Hotspots. “Die
Bundesregierung weiß, dass die Verfahren langwierig sind und kennt die
humanitäre Lage in den Hotspots.” Dennoch unterstütze sie das Hotspot-Konzept. “Das halte ich für fatal”, sagte Akbulut.

Die
griechische Regierung bemüht sich bereits seit Monaten, die Situation in
den Lagern zu verbessern. Sie hat Tausende Schutzbedürftige aufs Festland
gebracht. Laut griechischem Migrationsministerium lebten Anfang Januar
in und um die sogenannten Registrierzentren auf den Inseln rund 14.800
Menschen. Noch im Oktober waren es etwa 20.000.

Hits: 13