/Chemnitz: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Tatverdächtigen

Chemnitz: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Tatverdächtigen

Der gewaltsame Tod eines Deutschkubaners Ende August in Chemnitz brachte die Stadt in den Ausnahmezustand. Nun ist Anklage gegen einen Tatverdächtigen erhoben worden.

8. Januar 2019, 13:03 Uhr

Chemnitz: Die Staatsanwaltschaft in Chemnitz hat Anklage gegen Alaa S. erhoben.

Die Staatsanwaltschaft in Chemnitz hat Anklage gegen Alaa S. erhoben.
© Hendrik Schmidt/dpa

Rund viereinhalb Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 35-Jährigen in Chemnitz und den darauffolgenden Ausschreitungen hat die Staatsanwaltschaft der Stadt Anklage gegen einen der beiden Tatverdächtigen erhoben. Dem Syrer Alaa S. wird gemeinschaftlicher Totschlag sowie gemeinschaftlich versuchter Totschlag und gefährliche
Körperverletzung vorgeworfen, wie die Behörde mitteilte. Er soll Ende August während eines Streits mit einem Messer auf den Deutschkubaner Daniel H. eingestochen haben. H. starb unmittelbar nach der
Tat in einem Krankenhaus.

S. sitzt seit Ende August in Untersuchungshaft. Ein aus dem Irak stammender weiterer
Tatverdächtiger ist weiter auf der Flucht. Nach ihm
wird seit Monaten mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Auch er
soll mit einem Messer auf H. eingestochen haben.

Konkret wirft die Staatsanwaltschaft den beiden Tatverdächtigen vor, mit dem Messer “im bewussten und gewollten Handeln” viermal in den Brustbereich und einmal in den Oberarm von H. eingestochen zu haben. Einen weiteren Beteiligten hätten sie am Rücken verletzt. Sie hätten “zumindest billigend” in Kauf genommen, die beiden Männer tödlich zu verletzen.

Nach der Tat war es zu
Ausschreitungen gekommen. Rechtsradikale zeigten den Hitlergruß und skandierten rechtsextreme Parolen. Sie wurden deswegen im Schnellverfahren verurteilt. Mehrere Demonstrierende
verschiedener Lager sowie Polizistinnen und Polizisten wurden verletzt.

Hits: 1

Leave a reply