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Carlos Ghosn: Automanager Ghosn beteuert seine Unschuld

Der inhaftierte Automanager Carlos Ghosn hat anlässlich einer kurzen
Anhörung vor Gericht in Tokio seine Unschuld beteuert. Er werde “zu
Unrecht beschuldigt”, hieß es in einer schriftlichen Erklärung des
64-Jährigen. Seine Inhaftierung bezeichnete er als “ungerechtfertigt”.
In der für die Anhörung vorbereiteten Stellungnahme erklärte Ghosn, er
habe “legal und mit dem Wissen und der Zustimmung” der zuständigen
Unternehmensgremien gehandelt.

Ghosn erschien in Handschellen vor
Gericht. Der Vorsitzende Richter sagte, dass es in Anbetracht
der Aussagen involvierter Personen sowie von Ghosn selbst möglich sei,
dass Nissan Schaden zugefügt worden sei. Das Gericht hält die
Untersuchungshaft für notwendig, um zu verhindern, dass Beweise gegen
Ghosn vernichtet oder verfälscht werden könnten. Zudem bestehe Fluchtgefahr.

Ghosn sagte, ihm liege Nissan am Herzen. 20 Jahre
lang habe er mit Hingabe dafür gearbeitet, den Konzern wieder
aufzubauen. Er hatte die öffentliche Anhörung beantragt, um den konkreten Grund für
seine Inhaftierung zu erfahren und Stellung nehmen zu können. Nach
Angaben seines Sohnes Anthony sollte er dafür zehn Minuten Zeit
bekommen.

Der ehemalige Manager war am 19. November festgenommen
worden. Er wird verdächtigt, in Japan jahrelang ein zu
niedriges Einkommen deklariert und sich an Firmenkapital des Autobauers
Nissan bereichert zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft Ghosn zudem
vor, persönliche Verluste bei Investitionen auf Nissan übertragen zu
haben. Nissan sowie auch Mitsubishi setzten Ghosn nach seiner Festnahme
als Verwaltungsratsvorsitzenden ab. Bei Renault ist er weiterhin CEO.

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