/Mittelmeer: Flüchtlingsretter beklagen prekäre Lage an Bord ihrer Schiffe

Mittelmeer: Flüchtlingsretter beklagen prekäre Lage an Bord ihrer Schiffe

Die Lage an Bord der beiden deutschen Flüchtlingsrettungsschiffe vor Malta hat sich nach Angaben der Hilfsorganisationen Sea-Eye und Sea-Watch weiter verschlechtert. Der Trink- und Brauchwasservorrat müsse inzwischen streng rationiert werden, teilte Sea-Eye mit. Die 17 Migranten an Bord der Professor Albrecht Penck müssten sich eine Toilette teilen und ohne Matratzen und Wechselkleidung auskommen. “Wenn das so weitergeht, dann werden wir Malta in Kürze um Unterstützung und Auffüllung unserer Vorräte bitten müssen. Unsere Treibstoffvorräte sind ebenfalls endlich”, sagte Einsatzleiter Jan Ribbeck. “Wir wünschen uns, dass diese Situation ein schnelles und positives Ende findet.”

Auch die Besatzung der Sea-Watch 3 forderte eine rasche Lösung. “Die Situation hier an Bord wird immer instabiler”, sagte der Bordarzt Frank Dörner in einer auf Twitter veröffentlichten Videobotschaft. Das Stressniveau nehme jeden Tag zu. Nach Angaben von Kapitän Kim Heaton-Heather sind einige Flüchtlinge seekrank und werden wegen Dehydrierung behandelt, da sie sich ständig übergeben müssen.

Auf der Sea-Watch 3 befinden sich 32 Flüchtlinge, die am 22. Dezember vor der Küste Libyens gerettet wurden. An Bord der Professor Albrecht Penck harren seit mehr als einer Woche 17 Migranten aus. Beide Hilfsschiffe durften aufgrund des hohen Seegangs vergangene Woche in der Nähe der Küste Maltas Schutz suchen, aber nicht anlegen.

Am Sonntag schaltete sich Papst Franziskus in die Debatte ein und rief die europäischen Staaten zur Aufnahme der Menschen auf. “Ich sende einen dringlichen Appell an die europäischen Staats- und Regierungschefs, dass sie konkrete Solidarität gegenüber diesen Menschen zeigen”, sagte Franziskus. Malta, Italien und Spanien lehnen eine Aufnahme der Flüchtlinge ab. Deutschland und die Niederlande erklärten sich nur unter der Bedingung zur Aufnahme bereit, dass andere Länder auch mitmachen.

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