/Harald Martenstein: Über Totschweigen und Pressefreiheit

Harald Martenstein: Über Totschweigen und Pressefreiheit

Eine
ZEIT-Online-Kolumnistenkollegin, die liebenswerte Mely Kiyak, hat ein Buch mit dem Namen
Haltung
geschrieben. Darin befasst sie sich auch mit dem Rechtspopulismus. Zum Umgang mit diesem Phänomen schlägt sie folgende Vorgehensweise vor: “Zum Schweigen verdonnern, Demonstrationen sofort auflösen, sobald ein Regelverstoß stattfindet.” Sie zitiert zustimmend eine Politologin, die sagt: “Der Gegner muss gehört werden; der Feind gehört verboten.” Auftrittsverbote in Talkshows könnten der erste Schritt sein, das betrifft natürlich vor allem die AfD. Ein anderer
ZEIT-Kollege, Alard von Kittlitz, hat vor einigen Wochen gefordert, diese Partei in den Medien weitgehend totzuschweigen: “Die AfD angreifen, indem man sie ignoriert.” Mehr noch, auch über das Thema Migration oder Flüchtlinge solle so wenig wie möglich berichtet werden: “Je weniger Geraune über Flüchtlinge, desto weniger AfD.”

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