“Es besteht die Möglichkeit, dass ich getötet werde”: Der türkischstämmige NBA-Spieler Enes Kanter verzichtet auf eine Auslandsreise. Er ist Anhänger der Gülen-Bewegung.
5. Januar 2019, 18:13 Uhr
Basketball-Profi Enes Kanter wird aus Angst um sein Leben nicht an der Reise seines NBA-Clubs New York Knicks nach London teilnehmen. Kanter glaubt, er könne außerhalb der USA und Kanada wegen seiner Opposition zum türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan umgebracht werden. Das berichten mehrere US-Medien. “Es besteht die Möglichkeit, dass ich getötet werde”, sagte Kanter nach dem 119:112-Sieg seines Teams über die Los Angeles Lakers.
Enes Kanter says he’s not going to London with Knicks because he fears for his life due to “that freaking lunatic, the Turkish president. There’s a chance that I can get killed out there.” pic.twitter.com/NvRDSHWB4V
— Ohm Youngmisuk (@NotoriousOHM) 5. Januar 2019
In London treten die Knicks am 17. Januar gegen die Washington Wizards an. “Traurigerweise kann ich nicht dorthin reisen wegen diesem verdammten Wahnsinnigen, dem türkischen Präsidenten”, sagte der 26-Jährige. In den vergangenen Jahren hatte er Erdoğan mehrfach kritisiert. Kanter ist bekennender Anhänger des im US-Exil lebenden türkischen Predigers Fetullah Gülen. Die türkische Regierung macht Gülen für den gescheiterten Putschversuch im Jahr 2016 verantwortlich.
2017 war Kanter die Einreise nach Rumänien verweigert worden, weil sein türkischer Pass annuliert worden war. Seit Aberkennung seiner türkischen Staatsangehörigkeit ist Kanter staatenlos.
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