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Türkei: Verband warnt Journalisten und Blogger vor Türkeireisen

Der Deutsche Journalisten-Verband rät zur Vorsicht, der Türkeiurlaub könne eine “böse Falle” sein: Journalisten bekämen durch Beiträge in sozialen Medien leicht Probleme.

3. Januar 2019, 14:48 Uhr

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Auf der Galatabrücke in Istanbul
© Ozan Kose/AFP/Getty Images

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) warnt Journalisten und Bloggerinnen vor Reisen in die Türkei. Das gelte auch für private Urlaubsreisen, die in diesen Wochen für die Feriensaison 2019 gebucht würden: “Die schönsten Wochen des Jahres sollte niemand im Polizeigewahrsam verbringen müssen”, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. Anlass für die Warnung sei die Festnahme des Deutschtürken Adnan Sütcü in der vergangenen Woche bei seiner Einreise in die Türkei. Die türkischen Behörden werfen ihm staatsfeindliche Facebook-Beiträge vor.

Überall empfahl den Journalisten, auf privaten Reisen besondere Vorsicht walten zu lassen, der Urlaub könne zu einer “bösen Falle” werden. Vor der Buchung einer Türkeireise sollten Journalisten überprüfen, ob sie sich in sozialen Netzwerken zu aktuellen politischen Entwicklungen dort geäußert haben.

Auch das Auswärtige Amt hat vor Reisen in die Türkei gewarnt. Festnahmen deutscher Staatsangehöriger habe es mehrfach im “Zusammenhang mit regierungskritischen Stellungnahmen in den sozialen Medien” gegeben. Äußerungen, die nach dem deutschen Gesetz von der Meinungsfreiheit gedeckt seien, könnten “Anlass zu einem Strafverfahren in der Türkei geben”. Das Teilen oder “Liken” eines fremden Beitrags reiche dafür schon aus. Nach Angaben des Verbands wurden aus solchen Gründen im vergangenen Jahr gegen rund 18.000 Menschen rechtliche Schritte eingeleitet.

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