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Rechtsextremisten patrouillieren nach Prügelattacke

Nach den mutmaßlich von Asylbewerbern verübten Angriffen auf Passanten im bayerischen Amberg haben sich offenbar rechte Bürgerwehren in der Stadt formiert. Es seien im Stadtgebiet patrouillierende Gruppen beobachtet worden, sagte Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny (CSU) der “Mittelbayerischen Zeitung”. Die NPD Nürnberg veröffentlichte auf ihrer Facebook-Seite Fotos, die vier Menschen in Schutzwesten dabei zeigen, wie sie durch Amberg ziehen.

Cerny äußerte sich “schockiert” über die Reaktionen auf die Gewalttat. “Ich kann die Verunsicherung, wie ich sie in manchen Reaktionen von Ambergern sehe, durchaus verstehen, aber dieser Hass und die Gewaltandrohungen, die nun aus der ganzen Republik kommen, gehen mir zu weit.”

Ungeachtet der Prügelattacke können die tatverdächtigen Flüchtlinge nicht in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Darauf wiest Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch hin. Aktuell sei eine Abschiebung „noch in keinem der Fälle rechtlich möglich“, sagte Herrmann. „Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um das zu ändern.“

Vier junge Männer aus Afghanistan und dem Iran sollen laut Polizei am Samstagabend in der oberpfälzischen Stadt zwölf Passanten attackiert und verletzt haben, die meisten leicht. Ein 17-Jähriger musste allerdings wegen einer Kopfverletzung stationär ins Krankenhaus. Die beschuldigten Asylsuchenden im Alter von 17 bis 19 Jahren sitzen in verschiedenen Gefängnissen in Untersuchungshaft. (AFP, dpa)

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