/Nordsee-Havarie: Sack mit giftigem Puder an niederländischer Insel angespült

Nordsee-Havarie: Sack mit giftigem Puder an niederländischer Insel angespült

Nach der Havarie des Frachters MSC Zoe in der Nordsee ist an der niederländischen Wattenmeer-Insel Schiermonnikoog ein Sack mit einem giftigen Puder angeschwemmt worden. Es soll sich um einen Stoff aus der Gruppe der Peroxide handeln, meldeten die Behörden der Provinz Friesland. In dem Sack seien etwa 25 Kilo Puder. Die Substanz werde nun untersucht. Tests sollen ergeben, welcher Stoff es konkret ist. Erst dann wisse man auch, wie giftig das Pulver ist. 

Die MSC Zoe hat etwa 270 Container verloren, darunter sollen nach Angaben der niederländischen Küstenwache auch drei Behälter mit gefährlichen Peroxiden sein. Die Behörden riefen deshalb Strandbesucherinnen und -besucher zur Vorsicht auf. Sie sollten sich von dem Stoff fernhalten. Die Strände der niederländischen Wattenmeer-Inseln sind inzwischen übersät vom Inhalt der Container, darunter Autoersatzteile, Spielzeug, Glühbirnen, Möbel, Flachbildschirme und Verpackungsmaterial.

Die knapp 400 Meter lange MSC Zoe der Schweizer Reederei MSC hatte die Container in der Nacht zu Mittwoch bei Sturm während der Fahrt von Portugal nach Bremerhaven verloren. Das Schiff erreichte später ohne weitere Zwischenfälle Bremerhaven. Zwei Mitarbeiter des Havariekommandos gingen dort an Bord, um bei der Identifizierung der verlorenen Container zu helfen.

Das niederländische Verteidigungsministerium rief für Freitag rund 100
Soldaten für einen Reinigungseinsatz an den Stränden der Westfriesischen Inseln aus dem Weihnachtsurlaub zurück. Darum hatten die Bürgermeister von Schiermonnikoog und Terschelling gebeten. Spezialschiffe mit
Sonarausrüstung suchten außerdem die Nordsee nach Containern ab.

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