/pardon”-Verleger: Hans A. Nikel ist tot

pardon”-Verleger: Hans A. Nikel ist tot

Der Publizist, Satiriker und Bildhauer Hans A. Nikel ist tot. Der Verleger und
Chefredakteur des Satire-Magazins pardon sei am Donnerstag im Alter von 88
Jahren in Bad Homburg nach längerer Krankheit gestorben, teilten seine Witwe
und ein Freund der Familie mit.

Die Zeitschrift pardon startete 1962, zeitweise hatte sie eine Auflage von 320.000 Exemplaren. Markenzeichen des
literarisch-satirischen Magazins war eine Darstellung des Frankfurter Zeichners
F.K. Waechter, in der ein schwarzes Teufelchen seinen Hut zieht. Mit bissigem Humor
begleitete Pardon die gesellschaftlichen Entwicklungen in der Bundesrepublik der
60er- und 70er-Jahre.

Zu den heute bekanntesten Mitarbeitern von pardon
gehörten neben Waechter auch Robert Gernhardt, F.W. Bernstein und Chlodwig Poth
– sie gründeten nach langen Auseinandersetzungen mit Nikel über die Ausrichtung
von pardon 1979 das konkurrierende Satiremagazin Titanic.

Das Comeback von “pardon” misslang

Hans A. Nikel, der 1930 in
Oberschlesien geboren wurde, kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach
Frankfurt. Er arbeitete als Journalist für die Süddeutsche Zeitung und die
Frankfurter Rundschau. Gleichzeitig studierte er bei den Philosophen Max Horkheimer
und Theodor W. Adorno. 1954 startete er mit Erich Bärmeier einen gemeinsamen
Verlag, der unter anderem eine 20-bändige Werkausgabe von Jules Verne auf den
Markt brachte.

1980 wurde die Zeitschrift pardon verkauft und zwei Jahre danach eingestellt. Versuche
von Bernd Zeller bzw. Wolfram Weimer, ihr ein Comeback zu verschaffen,
scheiterten 2007 bzw. 2013.

Hans A. Nikel
setzte sein Studium fort und schloss es mit einer Doktorarbeit über den
mittelalterlichen Mystiker Meister Eckhart ab. Danach arbeitete er als überaus
produktiver Bildhauer
.

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