US-Präsident Donald Trump hat die Verantwortung für den Tod zweier
Migrantenkinder in US-Gewahrsam von sich gewiesen und den
Demokraten die Schuld gegeben. “Deren erbärmliche Einwanderungspolitik
erlaube es Menschen, die lange Reise im Glauben zu machen, dass sie
unser Land illegal betreten können”, schrieb Trump über den Kurznachrichtendienst Twitter. “Wenn wir eine Mauer hätten, würden sie es noch nicht
einmal versuchen.”
Der Tweet war Trumps erste öffentliche Reaktion auf den Tod
eines achtjährigen Jungen aus Guatemala im US-Staat New Mexico in dieser
Woche und eines ebenfalls aus dem Land stammenden siebenjährigen
Mädchens Anfang Dezember im texanischen El Paso. Auch schrieb der Präsident, die Kinder seien bereits “sehr krank gewesen, ehe sie dem Grenzschutz übergeben wurden”.
“Lächerliche Tweets”
Der demokratische Abgeordnete Dwight Evans wies diesen Vorwurf zurück. Mit seinen “lächerlichen Tweets” erreiche der US-Präsident
einen “neuen Tiefpunkt”, schrieb Evans. Es sei die Regierung des
US-Präsidenten selbst, die “die Ursache für Schmerz und Leid ist, die an
der Grenze stattfinden.” Nichts was er sagt, werde diese Tatsache
ändern. Andere Kommentatoren in den Medien bezeichneten Trumps
Äußerung als “verstörend” und wiesen darauf hin, dass die
US-Einwanderungspolitik zuvor jahrelang in Kraft war, ohne dass Kinder
in US-Gewahrsam starben.
Innerhalb eines Monats waren zwei Kinder aus Guatemala nach
der Festnahme durch US-Grenzbehörden gestorben. In der Nacht zum Dienstag ist ein achtjähriger
Junge in Alamogordo im US-Bundesstaat New Mexico gestorben, teilte die Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP mit. Die
Todesursache war zunächst noch unklar. Die Behörde CBP hält
Migrantinnen und Migranten nach einem illegalen Grenzübertritt in der
Regel nicht länger als ein paar Tage fest.
Nach Angaben der
guatemaltekischen Behörden war das Kind zusammen mit seinem Vater am 18.
Dezember festgenommen worden, als sie die Grenze zwischen Mexiko und
den USA
überquerten, um in die texanische Stadt El Paso zu gelangen. Am 23.
Dezember wurden sie dann in eine CBP-Einrichtung im 145 Kilometer
entfernten Alamogordo im US-Bundesstaat New Mexico gebracht. Am Tag
darauf wurde
der Junge ins Krankenhaus gebracht, wo er später starb.
Streit um die Mauer
Bereits
am 8. Dezember war ein siebenjähriges Mädchen im Gewahrsam der
Grenzschutzbehörde gestorben. Medienberichten zufolge litt sie unter
“Dehydrierung” und einem “Schock”. Das Kind hatte auf der Flucht aus
Guatemala tagelang kein Wasser getrunken. Das US-Heimatschutzministerium
bezeichnete den Tod des Mädchens als “unglaublich tragisch”.
Der verschärfte Kampf gegen illegale Einwanderung aus Lateinamerika ist einer der Schwerpunkte von Trumps Politik. Im Streit um den US-Haushalt lehnen die Demokraten Trumps
Forderung von Milliarden für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko
strikt ab. Die Uneinigikeit hat bereits zu einer Haushaltssperre und zum Stillstand in
zahlreichen Bundesbehörden geführt hat. Der US-Präsident hatte den Bau
der Mauer im Wahlkampf angekündigt mit dem Ziel, er wolle auf diese Weise
illegale Einwanderung und Kriminalität bekämpfen.
Viele
Familien aus Guatemala sind in den vergangenen Wochen nach New Mexico
gekommen. Oft landen sie in weit abgeschlagenen und gefährlichen
Wüstengebieten. Der UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechte von
Migranten, Felipe González, hat der Regierung von Trump vorgeworfen,
mit der Inhaftierung von Kindern auf Grundlage von deren
Einwanderungsstatus gegen internationales Recht zu verstoßen.
Hits: 1



















